Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Mein Kanari! 69 
I Han mein Groll neamb anvätraut, 
Zun vögerl Han i äh nöt gschaut; 
Dräf bin i fürt ä weng in Wald, — 
Dort wird bei mir koan Schmerz not alt. 
Gwiß hat si 's armi vögerl gschröckt 
Und 's Schnäberl bittät nachägröckt! 
Und i? — I bin eahm doh dävan, — 
0 hiat i's gwißt — i hiat's not tan! 
Bin käm ä Zeitel umäzogn, 
Is Gift und Gall in wind väflogn 
Und wiar i hoamkimm nah dä Zeit 
L^ah-rs nettä guat zun Offen gläut't. 
Bän Offen lös i b' Zeitung gern, 
Da kann mä höh not fchlafät wern! 
viel Guat's bäfahrt mä freili nia(r) 
Unb is balb schab um 's Druckpäpier! 
Da hat sie wiebär oanä ghenkt 
(Gwiß wogn än Meibsbilb, Han i benkt) 
Unb bort is oani närrisch worn, 
(Dö hat gen gwiß ihrn Schatz välorn!) 
Dort hat ä Iub ä Rässä gstohln, 
(Den soll benn boh bä Schinbä holn!) 
Dort wiebä brennt's, bort hagelt's föst 
Unb nix is trestli, was mä löst! 
U)o aners habns ön Rriag in Lanb; 
(Dös Rriagführn is benn bo ä Schanb! 
Dö armä Leutel, bö's ba triaft!) 
So lös i weitä ganz vätiaft. 
Unb b' Suppen schmückt mä, 's Rinbfleifch äh, 
Mir fallät's äf, wann's anerst wä. 
Bei fo viel Unglück, Kreuz unb Not?! 
— Mä wirb's halt gwehnät, leiber Gott! 
Säns koani Menschen? Is's oan Ding? 
Zwö nimmt mä benn bö Sach so gring? — 
Ast lög i'n wög, ben brückten Misch, 
Unb höb mi unväweilt von Tisch. 
81. Ist es gseichgülti.-; ? 
50 
55 
60 
65 
70 
75 
80