Volltext: Bilder aus dem Natur- und Volksleben der oberösterreichischen Alpen [23]

’s Speiskästl. 
’s Speiskästl. 
3n mein alten Lzäusl, glei rechts nöbn da Thür, 
Da steht von da Maurwälld ä Speiskästl für, 
Das is meinar Alten ihr Herzkäferl gwöst, 
Das hats fleißi ghüat't und varriegelt sehen föst. 
Da hats allssand eini, ihrn Budär und 's Schmalz, 
3hrn Ässi,^ ihr Bamöhl, ihr Gwürzt und ihr Salz, 
On Spöck, ä kalts Fleisch und än'n Schobä^) däzua, 
Ihrn Rrenn, dörrte Zwöschpen und Spalteln^) grad gnua. 
Das is alls natürli und nix bsundas dran, 
Und zahlt si nöt aus, daß mä rödat davan; 
Aba rechts — glei ban Gck, in den mittlarän Stölln, 
Dort hats nu a Läß^) ghad, das muaß i dazöhln. 
Dort eini hats hoamli mein'n „Zwöschpän" väspörrt, 
Und hat si wia d'Rah um dö Iunga drum gwöhrt, 
Gn Schlüßl hats allweil in Fürtäsack gstöckt, 
Uriö pfiffi, wias is zu mein Gwand sogar gschmöckt. 
3 bi grad koan Trinkä, do, das b'steh i schan, 
So grad auf a Seiterl, da kimmts mä nöt an, 
Und däß mi tagsübä, so untä dä Zeit, 
An ordentligs Schlüpfer! mein Löbtä hat gfreut. 
Auf seltsame Zeiten, an än Heilinga Tag, 
Da hats mi wohl gfragt, ob i dennär oan'n mag, 
Und Ham mar a Mehlspeis, ä blähäte, ghabt, 
^ats selm mit an Stamperl ihrn Alten oft glabt. 
Aba sunst hat koan Bitten, koan Raunzen was zahlt, 
Han i zöhämal gsagt: „Schau, i wir ja schan alt, 
3 brauch ja ä Störkung, greif her da und schau, 
Mi blähts ja schan wiedär und z'sprengt mä mein'n Bau." 
„Du Lump, du, du altä, di blähäts allweil, 
Hast eh Tag und Nacht schier dein'n Ledl^) in Maul! 
Und wann i was z'sammspar und wann mä was Ham, 
Der Ruachb) da, der frößäts auf oanmal glei z'samm." 
l ) Essig. a ) Guglhupf, Zibebenkuchen. 3 ) Apfelspalten. 4 ) hier so viel wie ein 
s ) pfeife. 6 ) ungehobelter Mensch. 
Moser.
	        
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