Volltext: Matosch-Gedenkbuch [20]

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maß des Leibes, das über alles Menschliche hinausragt, sondern ein be 
scheideneres Standbild, eine Büste, eine Herme etwa, aber doch ein Denkmal, 
seiner würdig und zum Schmucke der Anlagen zugleich, an einer Stelle, 
wo sich ,,D' Linzästadt", die er über alles geliebt und so fröhlich-innig 
besungen hat, am schönsten ansieht. Ihr galt ja die heimliche Sehnsucht 
seines Lebens, auch noch in der Kaiserstadt, wo er wohl seine zweite Heimat 
gefunden, aber doch die Scholle, die Scholle war's nicht, die ihn so mächtig 
und beharrlich anzog, auf der er dauernd wirken gewollt bis zum letzten 
Heimgang. Das Schicksal hat ihm diesen Traum nicht erfüllt, dieses eine — 
fehlte seinem Leben. Dann aber hätte er doch heimgefunden, dann stünde 
er doch endlich fest auf der Stätte, die ihn geboren, das Auge zugewandt 
dem teuren Linz mit dem hohen Dom und dem breiten, blinkenden Strom, 
dem unvergleichlichen Linienschwung der Mühlviertler- und Donauberge 
bis hinüber ins Flachland, wo jenseits des seegleich verschimmerden Wasser 
spiegels die fern aufsteigende Alpenkette sie ablöst. Und es wäre dann, als 
ob er immerfort von seiner seligen Höhe aus an die traute Jugendstadt 
da unten die Grußworte seines Liedes richtete, in eine friedliche, glückliche 
Zilkunft hinein: 
Dös is dar a Pracht, 
Wann ma d' Stadt da betracht; 
So scheu broat, so schen frei 
Rinnt d' Doana vabei. 
Ja, wär d' Doana nöt da, 
Gang üns d' Herzadern a, 
Ölt Land und da Stadt, 
Da warn ma halbstaodt. 
Do so mögn mar uns rührn, 
Kinan häufti tentiern — 
Ham ä Beispiel ä dran, 
Wias in Gang kemä kann: 
Allweil füri, nöt hint, 
Röt z'städ und nöt z'gschwind — 
Scheu broat und schen frei, 
Und in Landl schen treu — 
Und stehnbleibn nöt lang, 
Allweil fleißi in Gang — 
Wia d' Doana bei Linz, 
Liabe Landsleut, so gwinnt's! 
- Geschrieben in Bad Hall im Juli 1918.
	        
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