Volltext: Matosch-Gedenkbuch [20]

Almsterndl 
I hab mein' Schatz ä Sträußerl brockt, 
Almsterndl, weiß wia Schnee, 
Bin auffikrält in d'Stoanwänd drum, 
Wo's blüahn toan in da Heh. 
Und wiar i ihr das Sträußerl gib. 
Da schaut's mi an und lacht: 
„Is dert nöt recht, daß da wögn mir 
Ä so ä Müah hast gmacht." 
„Schau", sag i drauf, „mein liabä Schatz, 
Dö Bleameln da herunt, 
Dö sän mä z'schlecht halt gwöst für di, 
Dö brockt an iadä Kunt. 
Da Liab is bald ä Bleamel guat. 
Sie fragt nöt nach da Bliiah; 
Almsterndl freili is was Rärs — 
I dank da scheu dafür." 
A. Matosch- 
Das zu diesem Gedichte gehörige umstehende Vollbild — Komp, von D. Hock 
1882 — wäre bestimmt gewesen zu dem von Matosch schon als Weihnachtsgabe pro 
1883 geplanten Bande seiner mundartlichen Gedichte. 
Kunstmaler D. Hock in Wien hat nun herzlichst begrüßt diese Ehrung seines 
Jugendfreundes, der selbst seinerzeit an fröhlicher Tafelrunde ihm gedankt hat für 
die Widmung dieses Bildes in einem Aufblicke zum Sternenhimmel, in dessen 
Betrachtung Künstler und Dichter sich seelisch vereinen. 
Und wann i dir ä Sträußerl gib. 
So will i, däß's di gfreut; 
Warn d' Berign nu ämal so hoch, 
Dä Wög würd ma nöt z'weit." 
„Und würd da ä dä Wög nöt z'weit, 
Schau, Bua, zu was dö Müah — 
Das Schönste is äm Sträußerl do, 
Däß 's Bleameln sän von dir. 
Und hätst äs auf dä Wiesen brockt 
Odä drunten glei äm Bah, 
Ön weiden Wög hätst dä däspart 
Und mi hät's gfreut, mein ja.
	        
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