Volltext: Matosch-Gedenkbuch [20]

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Ja, und da versammelte sich abends tu Enzittgers Keller eure kleine 
-andächtige Gemeinde zu Ehren Stelzhamers, u. a. der Pfarrer Anton 
Angermayr, Schulmeister Franz Pfoser und die Brüder Feitzino^er, derett 
dramatisch gestalteten freien Vorträge Stelzhamerscher Weisen im Mittelputtkte, 
Loderte auf eine Lustige Eicht in Wort, Sang und Klang als leibhaftiger 
I. Stelzhamer-Abend, damit stimmungsvollst eingeweiht eine Stelzhamer- 
Oktave in Pramet. 
Hm! Wir beide gstudierte Leut und eingefleischte Landler und doch 
Zum erstenmal da in „Insä Gögnd!" 
Wir a Bildl lats da, In Gehölz bon Godätt 
's zeidi Droat is sä Gold, 
Und da Himml sa Sturz 
Und sä Rahm is sä Wald! 
Dal siagt mä's so scheu. 
Dal mecht i vomodärtr 
Und zerst ä Weil stehn! 
(Stelzhamer: „Insä Gögnd".) 
Den Gedanken dieser letzten Strophe verkörperte in seinem zur Preis- 
bewerbung um das Linzer Stelzhamer-Denkmal eingereichten Modell (int 
Treppenhaus des Museums aufgestellt) der Wiener Bildhauer Eharmelont, 
befreundet hiezu angeregt von Matosch. So nachhaltig wirkte in ihm der 
-Eindruck von diesem Besuche in Piesenham. Sollte nicht dieser Vorwurf 
führend sein für ein Matosch-Standbild am Linzer Bauernberg! ? 
Die nachfolgende lebhafte Erörterung des Ergebnisses dieses Besuches 
in Piesenham im Kreise des „alten Herrenabendes der Germania" in Lütz, 
norweg mit den Kameraden Dr. Teutschmann, Eommenda, Kränzl, erzielte 
ntit dem losgelassenen Aufruf atrs Lattd den tatkräftigett Zusammenschluß 
der Stelzhamer-Verehrer zwecks Wiederherstellung des Geburtshauses mit 
Veranstaltung von Stelzhamer-Abenden, die ihrerseits das Interesse an 
dessen sowie überhaupt der volksmundartlichen heimatlichen Dichtungen 
neu belebten. 
So faßte der Gedanke Wurzel, dieses Interesse zur nachhaltigstett, 
bleibenden Wirksamkeit schon der Jugend einzupflanzen durch Zusammen 
stellung einer „Schüleransgabe" mit Proben aus diesen Dichtungen tmd 
Liedern, die sich aber bei der Fülle des gesammelten Materiales alsbald 
erweiterte zum großen Sammelbande, dem I. Bande „Aus dä Hoamät" 
mit einem Ableger daraus eben als „Schülerausgabe". 
Besorgten die Sammlung des Materiales vorweg die Brüder im 
Bunde, so bemeisterten Matosch und Weitzenböck als Germanisten ihrerseits 
die Redaktion mit Festlegung einer möglichst einheitlichen einfachen Schreib 
weise und war Ersterer berufen, unser gemeinsames Sinnen und Trachtet: 
im Vorworte zum 1. Bande in schwungvoller Weise zu verkünden: 
„Alle Welt weiß von der Schönheit des Landes, das zwischen Inn 
und Enns ausgebreitet liegt, einem Garten gleich, ttmsäumt von den grünet: 
Wogen des Böhmerwaldes und den himmelan ragenden Mauern der 
Alpen. Den Namen des Landes Oberösterreich preisen Tausende, die im 
Frieden seiner Täler, in der Freiheit seiner Berge Stärkung und Labung 
gefunden für Geist und Leib. Aber der Bergsegen, den die Freunde 
unseres Landes nur vorübergehend genießen, der Seele unseres Volkes 
ist er seit uralten Zeiten der wunderkräftige Atem, der sie jung und stark 
erhält in allem Wandel des Daseins. So kam es, daß das Volk Ober 
österreichs Bräuche und Sitten bewahrte, die bis ins heidnische Germanen-
	        
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