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— der damals eben an seiner leitend gewordenen Studie über die ober
österreichische Dialektdichtung arbeitete — und später durch Dr. M. Walz
wurde Matosch für deutsche Sprache und Dichtkunst begeistert, auch Professor
R. Heinz el, den er später als Universitäts-Professor in Wien hörte, dürfte
auf ihn in dieser Richtung eingewirkt haben. Für das Studium der Ge
schichte regte ihn der Florianer Chorherr Professor A. Ozlberger an,
dessen Vorträge, insbesondere über mittelalterliche Geschichte, bei seinen
Schülern nie vergessen wurden, seine Neigung für Philosophie dürfte
durch Professor Dr. A. Drbal, den späteren Landesschnlinspektor und
Autor geschätzter Lehrbücher, geweckt worden sein. Aus den alten Schul
katalogen und der Erinnerung seiner Mitschüler geht aber auch hervor,
daß Matosch unter der Anleitung des Gesanglehrers Alois Wein wurm,
eines Bruders des bekannten Komponisten R. Weinwurm, den er später in
Wien näher kennen lernte, sich zu einem sicheren und geschätzten Sänger
entwickelte, dessen Leistungen stets als „vorzüglich" anerkannt wurden.
Seine Studienkollegen blieben ihm auch im Leben in treuer Freund
schaft verbunden, wie sich insbesondere bei der 40 jährigen Gedächtnisfeier
der Maturanten des Jahres 1869 zeigte. Es seien davon hervorgehoben
Hofrat Dr. Ioh. Huemer, der spätere langjährige und vielverdiente
Leiter des österreichischen Mittelschulwesens, die Aerzte: Linzer Stadtphystkus
Dr. Em. Stockhammer, Hofrat Dr. A. Löcker und Landes-Sanitäts-
Inspektor Dr. Ioh. Orthner, die Grafen Statthaltereirat Karl und
Hofrat Leopold K neu bürg, die Gymnasial-Direktoren Dr. Lz. P r ö l l
und Franz Schauer, Bezirks-Schulinspektor Dr. Johann Eibl, Professor
I. Golling m Wien u. a.
Die ersten Gedichte entstanden, soweit hierüber sich noch etwas
feststellen läßt, schon in der Gymnasialzeit in der Pennalverbindung
Austria, der Matosch wie mehrere seiner Freunde in den obersten
Klassen angehört hatte. Auf der Universität wandte sich Matosch dem
Studium der Philosophie zu, da er selbst, der Familientradition folgend,
Schulmann werden wollte. Er belegte Deutsch bei Professor Heinzel,
Geschichte hörte er bei Bü ding er, Geographie bei Simony,
Philosophie bei Zimmer mann und Vogt. Im Kreise der ober
österreichischen „Germania", die 1866 selbst als Fortsetzung einer Linzer
Pennalie begründet wurde, traten ihm von den alten Gymnasialfreunden
Valentin und Gottfried Ladenbauer, Zötl, Franz S ch n o p f h a g e n,
Vogt, auch die früheren Kremsmünsterer Studenten K. und Franz
Itzinger, Matzinge r, Otto Fleis ch an d erl, in der späteren Zeit
des Wiener Aufenthaltes Eommenda, die Brüder Lothar und Bruno
Fleischanderl, Rudolf v. Scala, A. Ebner, Georg Weitzenböck,
Teutsch mann, Resch u. a., von denen manche selbst poetisch tätig
waren, näher; mit Sam Haber und Hann verband ihn engere Studien
kameradschaft.
In der ersten Zeit seines Wiener Aufenthaltes war Matosch ein lang
aufgeschossener, schmächtiger Mensch, daher auch nicht militärtauglich, seine
kargen Einkommensverhältnisse — er mußte mit Stundengeben sich durch
schlagen — mögen dazu beigetragen haben. Erst während der Universilätszeit
reifte sein Körper zu der stattlichen Männlichkeit aus, die ihn als Vor
tragenden seiner und fremder Dichtungen, unterstützt von dem sonoren Klange
seiner Stimme, die bei aller Biegsamkeit und Klangschönheit auch der