Volltext: Matosch-Gedenkbuch [20]

I. Aeußerer Lebensgang. 
nton Matosch, Dr., ist am 10. Juni 1851 als Sohn der 
Fragnerseheleute Franz imb Elisabeth Matosch ge 
borenen Kugler in Linz, Herrenstraße Nr. 532, jetzt 
Nr. 23 (Obermüller-Haus), geboren. 
Sein Vater stammt aus einer schon längere Zeit 
in Oberösterreich ansässigen, wie es scheint im 18. Jahr 
hunderte aus Böhmen eingewanderten, Lehrersfamilie. 
Ein Vatersbruder Alois Matosch ist am 1. März 1805 zu Alkoven bei 
Eferding als Sohn des dortigen Schulmeisters geboren, besuchte anfangs 
der Zwanziger-Jahre die Linzer Lehrer-Präparandie, wirkte dann kurze 
Zeit zuerst bei seinem Vater in Alkoven als Schulgehilfe, kam aber bereits 
im Dezember 1822 als Lehrergehilfe nach Kloster Schlierbach. Seine Tüchtig 
keit als Schulmann wie Musiker trug ihm bald die Anstellung als Lehrer 
und Organist daselbst ein. Nachdem er 1841 eine Lehrerstochter aus Kirch 
dorf a. K. geheiratet hatte, kam er selbst zu Weihnachten 1843 als Lehrer 
dahin und wirkte daselbst nahezu 30 Jahre als Lehrer, Musterlehrer und 
Schulleiter, war wie üblich nebstdem Organist. Er bekleidete auch zu An 
fang der neuen Schulgesetze die Stelle eines provisorischen Bezirks-Schul 
inspektors bis zu seiner Pensionierung im September 1872. Der würdige 
alte Schulmann machte sich um das musikalische Leben des Hauptortes im 
schönen Kremstale auch als trefflicher Bassist bei der Gründung des Ge 
sangsvereines verdient und starb daselbst kinderlos am 6. Dezember 1887 
als Ehrenbürger und Hausbesitzer. Nach freundlicher Mitteilung des Herrn 
Notars Nusko heißt dieses Haus noch allgemein „Matosch-Haus". (Siehe 
Schlußvignette.) 
Sein Neffe, unser Dichter, ehrte das Andenken seines lieben Oheims, 
dem er bei oftmaligem Ferienaufenthalte viele Einblicke ins ländliche 
Leben und seine musikalischen Verhältnisse verdankte, durch Stiftung eines 
wohlgetroffenen Bildnisses desselben, das im Lehrerzimmer der Schule in 
Kirchdorf angebracht ist. Matoschs Eltern waren einfache fleißige Leute. 
Wie bei Stelzhamer, dürfte auch bei Matosch die dichterische Veranlagung 
ein Erbteil seiner Mutter sein, die er zeitlebens innigst verehrte und hoch 
hielt. Von den fünf Kindern starben zwei schon ganz jung, eine ältere 
Schwester, Marie, geboren 1845, verstarb schon 1872 als Ursuline, seine 
jüngere Schwester, Fanny, wurde Lehrerin, wirkte lange in Hörsching, 
starb aber auch schon, kaum 49 Jahre alt, 1902. 
Der junge Anton besuchte 1856 bis 1861 die Normalhauptschule 
in Linz, er trat 1861 ins Gymnasium in Linz ein, das er mit guten: 
Erfolge durch die Maturitätsprüfung 1869 absolvierte. 
Direktor der Anstalt war damals Med.-Dr. Dominik Eolumbus, 
der Naturgeschichte lehrte. Durch seinen Lehrer Professor K. Greistorfer
	        
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