Volltext: Matosch-Gedenkbuch [20]

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Außerdem ist noch notwendig freie, reine Luft, Waschen und Baden, 
leichte, bequeme Kleidung, reines, kaltes Wasser zum Getränk und ein 
fache, gute Speisen zur Nahrung. 
Die Vollkommenheit des Körpers aber wird erlangt, wenn 
man nach dem elften Jahre die bereits geschmeidigen und gelenken Glieder 
durch Leibesübungen kräftigt, durch körperliche Spiele flink und gewandt 
macht, dann auch durch leichtere und schwerere Arbeit die Sehnen und 
Muskeln stärkt und gleichsam stählt. 
6. Erzählt der Lehrer Beispiele von verschiedenartigen Ungereimt 
heiten im Leben mit der Belehrung zur Achtsamkeit. 
Aus dieser Probe mag man entnehmen, daß der Dichter das Lese 
buch, wie er versichert, soweit die gedrängte Zeit es zuließ, mit Liebe und- 
Sorgfalt ausarbeitete und zusammenstellte. 
2. Das bunte Buch. 
Von Franz Stelz Ham er. München, im Selbstverläge 
des Verfassers. 1852. 
'n seinem Briefe an S ch a l l e r, d. d. München, 4. August 1852 
schrieb Stelzhamer:*) „Gestern wurde ich durch den 
Mittag unterbrochen und nachmittags hatte ich in meiner 
Druckerei zu tun, ja, mein Freund, ich drucke eben wieder 
ein Buch, „Das bunte Buch" heißt es und ist gar dein 
Minister-Präsidenten v. d. Pfordten, unserem auf dem 
Rieder Schlosse geborenen Landsmann gewidmet. Trotz 
dieser Ehre tut aber doch kein Münchener Buchhändler dem Buche die 
Verlagsehre an und muß ich gleich der „Ahnl" wieder in Verbindung 
mit einem Spekulanten selbst drucken. O Freund, die arge Zeit hat noch 
lange nicht aufgehört. „Das bunte Buch" besteht zur Hälfte aus hoch 
deutschen Versen, dann aus Prosa und einem Anhang Mundartgedichte 
und mag als Vorläufer zum „Liebesgürtel" passieren . . ." 
Die hochdeutschen Gedichte umspannen, laut den beigegebenen 
Jahreszahlen, den Zeitraum von 1830—1850, zumeist Frühlings- und 
Herbstlieder und biographische leibhaftige Kinder ihrer Zeit. Anhangsweise 
beigegeben mit dem Motto: „Dnetta daß 's nöt moants, i wä af oamnl 
iatzt an Andana". 15 mundartliche Gedichte, sämtlich aufgenommen in die 
späteren „Ausgabe mundartlicher Gedichte, IV. Teil", aber teilweise ab 
geändert. 
Treffsichere Gedanken blitzen auf in der Prosa: „Hirngespinste", in 
der Schallerschen Korrespondenz bereits im Jahre 1845 erwähnt. 
Von der Prosa, I. Teil „Sibyllinisches", stehen im Zeichen des Sturm 
jahres 1848 samt der Einleitung die drei ersten Kapitel: a) Freiheit, 
Gleichheit, Brüderlichkeit; d) Antichrist; c) Sphynx. 
In phantasievollen Märlein und Bildern, also echt dichterisch, rollt 
sich auf in großen Zügen die Lebensgeschichte der Menschheit, abschließend 
mit einem Fernblicke in die Zukunft. Im Zusammenhange damit stehe:: 
*) Der für die Stelzhamer-Biographie hcchbedeutsame Briefwechsel, von Professor 
<8. Weitzenböck abstenographiert, jetzt dem Stelzhamer-Archive einverleibt.
	        
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