Volltext: Matosch-Gedenkbuch [20]

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VIII. Beiträge zur Stelzhamer-Biographie 
1. Lesebuch für Kinder in den Landschulen. 
Von Franz Stelzhamer. 
Besprochen von Schulrat Professor Anton Mayr. 
ranz Stelzhamer war am 10. Dezember 1917 Gegenstand 
einer Zwiesprache zwischen Matosch und Schulrat Mayr, 
worüber ersterer sich tags darauf brieflich so erfreulich ge 
äußert hatte, und bei diesem Besuche erhielt letzterer dieses, 
von Stelzhamer eigenhändig fein säuberlich geschriebene 
Lesebuch zur erbetenen Abschriftnahme. 
lieber gegebene Anregung kam es zu dieser dankens 
werten Skizze, im Rahmen dieses Buches die Kritik wunsch 
gemäß zusammengefaßt in die Worte: „Es steht im Zeichen seiner Zeit 
und der damaligen Verhältnisse in Oesterreich." — 
Beneidenswerte Jugend, für die zwei gottbegnadete Lichter tu be 
geisterter Zuversicht auf die Neugestaltung Oesterreichs nach dem Sturm 
jahr 1848 sich unterzogen, ein Lesebuch auszuarbeiten! Fast zu gleicher 
Zeit stellten sich die Freunde Adalbert Stifter und Franz Stelzhamer 
in den Dienst des Unterrichtes, jener für die Oberrealschulen, dieser für die 
Dorfschule. Es war verlorne Liebesmühe. Keines der beiden Lesebücher 
wurde seiner Bestimmung zugeführt, die Unterrichtsbehörde versagte in 
beiden Fällen Zustimmung und Mithilfe; das Stifter-Aprentsche wurde 
wohl gedruckt, aber zum Eebrauche nicht zugelassen, das von Stelzhamer 
zwar honoriert, aber nicht gedruckt. 
Ueber das Stelzhamersche Lesebuch sind mir trotz Rachforschens nur 
dürftige amtliche Daten bekannt geworden. Am 15. Juni 1849 erkundigte 
sich der Minister (Thun) um Eharakter und Fähigkeiten des Autors. Stelz 
hamer muß demnach direkt oder indirekt ein Angebot gemacht haben. Man 
glaubte, Stelzhamer habe die Gymnasien im Auge und lehnte ab, da 
ein solches schon vorhanden sei. Ein Lesebuch für Volks- und Wieder 
holungsschulen werde benötigt. Es geht eine Charakteristik des Dichters 
an den Minister (25. September, Linz). Es wird auf eine persönliche Ver 
ständigung zwischen Dichter und Minister angetragen und der Antrag 
für ein Reisestipendium von 50 fl. gestellt. Stelzhamers Genie und seine 
nicht gewöhnlichen Poesien werden gewürdigt, aber es wird auch auf 
seinen Flattersinn, den Mangel des Sitzfleisches aufmerksam gemacht. Der 
Minister will bestimmt wissen, ob Stelzhamer zur Abfassung solcher Bücher 
geneigt und geeignet ist, dar nur sollte vor allem ein Programm vorgelegt 
werden. Der Minister ersucht um Einleitung des Weiteren (4. Dezem 
ber 1849. Thun). 
Der Stelzhamer-Biograph Ioh. Ev. Engl berichtet zu dieser Sache,
	        
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