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D' Gmoansitzung.
Fein war^s wohl ausstudiert,
Doh habts enk gwaltö geirrt,
Manns moants, daß i so drahtig) Gschichtn leid.
ÖS is nu lang nöt gwiß,
Daß d' Schank voweigert is,
Da Krama hat koan^ Briaf^) und Sichaheit.
Wia^s i vostehn Han mögn,
Hats bis af oan^ dagögn,
I han enk allsand anghert mit Geduld,
Wann mir iatzt ^s Iawoart göbn
Und geht uns deant danöbn,
Is neamd wia mir ön dera Dummheit schuld.
I siag ä dös nöt ein,
Zwö soll ma Lugna sein,
I will, was d' Gmoan will, sag enks und so wird's.
Än Wurzngraba scheuchn
Oda gar ausweichä,
Wär für^n Rat a Schand, und i vobiats.
Hat oana nu öbbs zusagn?"
Mei na! Allsanda wagn
Koan Sterbnswartl nimma, sitzn da
Als wia dö tauftn Maus,
Mit seinä rauchn Weis
Is nöt guat anhöbn, Leut, dö is nöt gschmah.»)
„Weil koana nix mehr soat,
So päßt enk gwiß mein Bschoad,
Drum, Schreiba, sötz's iatzt gnau ös Protökoll:
Bis aufn Böckästmmö
Händs allsand einstimmö,
Daß koan zwoatä Wirt aufrichtn soll.
Und wannst as fürtö hast
Dö Lösn/) nacha laß d'
Dö Mannä allsand fleißö untaschreibn!"
„Ja", raunzt da Müllnä stad,
„Wann mir nöt d' Hand weh tat."
„Dein Wehtum kenn i schan, du laß's na bleibn."
i) verdreht, hinterhältig, r) Brief — schriftliches Versprechen. ») wohlschmeckend.
<) das zum Lesen Geschriebene — Protokoll.