Volltext: Bilder aus dem Natur- und Volksleben der oberösterreichischen Alpen [3]

Waidmanns Brautwerbung. 
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Den anödn Tag bin i halt nacha 
In alld Früah sch an in öd Ljeh, 
Nu steßt mi öd Zögert vor Lachd; 
wir i öa zun Spöcftnoar hingeh, 
Da steht d halt wieöd, 
I böig mi frei nieöd, 
Ran, öas wirö d plauschn, d Höön, 
Schauts an öös Spetdckl, 
Iatz is öd ganz Ldckl 
Ä — öalkdöe Gaödnsäuln gwön. 
Waidmanns Brautwerbung. 
Als d halbgwachsens Menscherl steh i öraußt vor öa Thür, 
Daweil geht öd Jagd, öd gspreitzte, ohn für. 
Mein Muöl,^) öas spielt si in Garten hinöan, 
Unö er schiaßt mds z'samm nnö gang lachdt ödvan; 
Lr schubs in sein Ranzen, öo i gar not faul, 
Reiß eahms gschwinö aus öd Ljanö, schlag eahms zwoamal ums 
Mäul. 
„Du SchinÖdknecht," schrei i, „öu agschmahd^) Bua, 
Gelt, magst heunt d Brdtl, 's Rraut stiehlst öd ödzua!" 
Mit öen schleanzt^) d fort; nnö i flenn nu d weng. 
Ddgengdn Örei Jahr, wirö md 's Miaöerl schier z'eng. 
Schauts, öa kam d halt wieöd unö gspürdt gnaun nah, 
Schnopfdtzt umdr ums Gdrtl, um insd ^aus Öa. 
Macht si an bei mein Daödn nnö schmatzt eafytn was für, 
Daß dr angstollt als Forstndr in Öerd Revier, 
Unö guat war d angstöllt, hätt oane schen löbn, 
Lr mecht eahm sein Liserl, bös schwarzaugdt, göbn. — 
Macht bei mir seine Schndxen unö süaßelt md für, 
Steh lang nimmdr außi zwögn seind für Ö'Thür. 
Unö so kimmt d halt richti unö halt't um mi an, 
Dö ^eirdth — mein Daödn — bö gfaüdt eahm schan, 
Abdr i sag föst „Ran," weil d 's Vieh d so schinöt; 
„Magst wieödr d Muöl? Du schau mi öa hint!" 
l ) Schluchzen. 2 ) Kätzchen. 3 ) abgeschnrackt. 4 ) müßig gehen. 5 ) schwätzt.
	        
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