Volltext: Bilder aus dem Natur- und Volksleben der oberösterreichischen Alpen [3]

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in Berg und Thal, so weit die Alpen ragen — aber wie 
wenige wissen, wer das Lied zuerst gesungen, wie wenige kennen 
den Namen dessen, dem sie es verdanken! Gelten doch manche 
seiner schönsten Sänge als „Tiroler"- oder „Steyrer Volks 
lieder"! 
Möge der vorliegende neue Abdruck Schoffer'fcher Dich 
tungen das Andenken des leider schon lange Heimgegangenen 
Meisters ehren und neu beleben und dazu beitragen, daß die 
edle Absicht Schossers, den Gesang in den Bergen der Heimat 
zu veredeln, immer mehr verwirklicht werde. — 
Mose r, dem der zweite Theil des Buches gewidmet ist, 
steht, obwohl in hohem Alter, noch sangesfroh aufrecht; und 
die Herausgeber sagen ihn: von dieser Stelle aus öffentlich tief- 
innigen Dank für die Freude, die er ihnen durch die Überlassung 
der Auswahl seiner zahlreichen Manuscripte bereitet hat. Sie 
sind versichert, daß diese Freude von jedem getheilt werden wird, 
der das Buch in die Hand nimmt. Manches, was es an 
Mofer'schem Texte bringt, ist längst bekannt im Lande, und 
insbesondere sind seine heiteren Dichtungen alt erprobte, allgemein 
beliebte Declamationsstücke geworden. Freilich gilt auch hier 
der Fall, daß mancher sich daran erfreut hat, ohne den Namen 
des Dichters zu kennen; dem soll hiemit ein Ende gesetzt sein. 
Mosers Muse blickt mit Schelmenaugen ins Land, und 
es entgeht ihr nichts, worüber man lachen und spotten kann; 
aber sie hat ein warmes Herz im Leibe; und aus den Schelmen 
augen perlt die reinste Thräne, wo sie Leides sieht im Leben 
ihrer lieben Älpler, an dem sie hängt mit Schosser scher Innig 
keit. Sie ist kurz geschürzt und liebt ein übermüthiges Mort; 
ihr Gesang gleicht oft dem des Spötters, der alle Stimmen des 
Waldes kennt und trifft, aber klingt auch oft hell und tief und 
rein aus echtem Dichterherzen heraus.
	        
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