Volltext: Bilder aus dem Natur- und Volksleben der oberösterreichischen Alpen [3]

Da Hahnafalz. 
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Da is da graoß Ljahn gern in Buachan Hinbei; 
Sei aba schen stad, du vagangästn *) glei. 
Du stallst di in d' Löckan dein Rogl an Licht, 
Lr falzt eh auf da Schneeplan, da siagstn do leicht." 
TXiä hert nix und siagt nix, stockfinstare Nacht, 
Netta d'Aubl,^) dö graoß, hat an'n Iuhaza gmacht. 
Nu endli! iatz siagt mar ön Tag daher gehn. 
(Ös wird kam a weng wärma, is eh kalt das Stehn. 
wird kam a weng grab, fangt da L^ahnäfalz an, 
Meldt si oana und zwen, ma hert glei a fünf Hahn. 
„Tschuhu" — draht si oana schen broat üba d'plan; 
Drauf meldt si da Auahahn unt in da Lahn?) 
wia liachta als's wern thuat, je mehr hert ma ön kjahn. 
Heunt gengan ma koana not tdri 4 ) davan. 
wann d' Sunn, dö graoß Scheibn, si ums Berg füra draht, 
Fangt a d'Henn an ins Glugazn,^) d'Hahna wern stat. 
Z'lößtO) meldt si da Brandvogl drenten in Schlag, 
Geht a jöda von Stand, is schan helliachta Tag. 
Für heunt bin i zfriedn, i Han schan an' Hahn, 
Und den oan'n suach i z' Gangs 7 ) bei da Feichtn hindan. 
Dar Man kimmt daher, hat koan'n Hahn in da Hand, 
Hat eahm dreimal väsagt und oan'n gfahlt, is a Schand! 
Da Dritte schilt eina: „Du Schlaekaradi! 
Da Hahnafalz kann mi in Buckl schaun mi! 
Iatz sitz i so lang, mi hat gfrorn wir an'n Hund, 
Da meldt si da Graoß 9 ) in da Brunnleitn unt. 
I mach meine Sprung gschwind, so wias sö si ghert, 
Daweil er in Falzn is, daß er nix hert. 
Bi schan auf an'n Büchsenschuß dort in da Näh, 
Iatz fälln a zwen Schildhahn an obn auf da Heh, 
Und grad auf den Platz, wo i gstandn gwön bin. 
Han an'n Scheltara than und da Aurhahn is hin. 
*) von vergehen — durch das beim Gehen entstehende Geräusch ein wild oder einen 
Vogel verscheuchen. 2 ) Nachteule. 3 ) Lehne = Bergabdachung. 4 ) leer. 5 ) Glucksen. 6 ) zuletzt. 
7 ) in einem Gange. 8 ) Fichte. 9 ) große Hahn.
	        
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