Volltext: Volksausgabe ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1 / 2. Aufl.]

Josef Theodor Fischer. 
Geboren am 11. Jänner 1802 zu Altmünster, Sohn des würdigen 
Schulmeisters Peter Fischer daselbst, genoß in seiner feingebildeten Familie 
die glücklichste Jugend und eine sorgfältige Erziehung. Auch die Gymnasial 
bildung erhielt er im stillen Altmünster und widmete sich trotz glänzender 
Aussichten aus Liebe zur Sache dem dornenvollen Berufe eines Landschul 
meisters. Anfänglich Gehilfe seines Vaters, später selbst Schulmeister zu 
Traunkirchen, lebte er in glücklichsten Familienverhältnissen, bis ihn nach 
längerem Siechthum ein Leberleiden im besten Mannesalter am 4. Juli 1847 
hinraffte. 
Fischer, eine reichbegabte, kerngesunde Natur und ein schöner Mann, 
mit freundlichen, Hellen Augen und unmuthigen Zügen, wie ein Selbst- 
xorträt uns zeigt, war weit über die Grenzen seiner Heimat gekannt und 
geliebt. An den schönen Ufern des Traunsees sammelte sich alljährlich um 
den würdigen Patriarchen M. L. Schleifer ein Freundeskreis, dem manche 
berühmte Namen angehörten. Feuchtersleben, Lenau, Frau von Susan, 
geb. Sulzer, Prechtler, Kaltenbrunner, Stelzhamer neben Klesheim und 
Lastelli giengen ab und zu, die Maler Alt und Agrikola, Petzold, Müller, 
Max Thezzy durchstreiften die Berge, und der Liederfürst Schubert empfieng 
an den paradiesischen Ufern des Traunsees seine seelenvollsten Klänge. 
Fischer malte, sang und dichtete mit seinen Freunden um die wette, 
sammelte Alterthümer, Sagen der Heimat, war der muthigste Lenker des 
Kahnes auf dem Traunsee und der beredteste Führer auf dessen Ufer 
bergen. Im gastlichen brause seiner Eltern suhlten sich alle Besucher bald 
heimisch, ein feiner Ton herrschte dort im Schulmeisterhause mit seiner 
idyllischen Mühle. Schiller und Göthe, Körner, dessen kleine dramatische 
Stücke oft im vause zur Aufführung kamen, und Byron waren die Heroen 
der häuslichen Lectüre, zu welcher mehr als ein poetischer Wanderer den 
Lommentar lieferte. 
von Fischers ausgezeichneten Dichtungen, welche den Reichthum der 
Ideen Stelzhamers mit der Formgewandtheit Lindemayrs vereinigen, ist
	        
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