Volltext: Volksausgabe ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1 / 2. Aufl.]

Anton Schöffen 
geboren 1801 am 7. Juni als der Sohn des Nagelschmiedgesellen 
Leonhard Schosser im Psarrdorfe Losenstein bei Grünburg, gestorben am 
26. Juli 1849, kannte die Alpe und das Leben der Älpler aus der 
reinsten wiederholten Anschauung. Im Gebirge geboren, hielt ihn auch 
später sein Lebensberuf als Schullehrer und Geometer, noch mehr aber 
sein Serz in der Alpenlandschaft fest. So führen uns seine Gedichte in 
die hochromantischen Thäler der Enns, Steyer, Krems, Alm und Traun, 
deren ewig bewunderte Schönheit und Erhabenheit der Dichter mit ge 
treuestem jdinsel zeichnet und mit Menschen belebt und erhöht, wie sie 
dort von einer frommen Natur in stärkender Sochluft erzogen werden. 
Schosser ist ein Sohn der Alpe; die Liebe zur Seimat dictierte ihm 
in der Gestalt der holden Muse die lieblichen Gedichte. 
Um sicherer und tiefer in das Volksherz einzudringen, verband sich 
Schossers Muse mit der Musik; er selbst wollte den Gebirgsbewohnern 
bessere Gesänge, als sie bisher hatten, in die-Sände geben, und so schickte 
er seinen edleren Text auf den Flügeln des Gesanges in die hallenden 
Thäler hinaus. Alle seine Lieder adelt eine sinnige Zartheit, die der lieb 
lichen Alpenrose gleicht, und eine Reinheit der Gesinnung, die nebst dem 
volksthümlichen Geiste sie wert macht, noch lange im Munde des Volkes 
fortzuleben. (Viäe Greistorfer.) 
Schosser wanderte gleich Stelzhamer viel im Lande herum, wohin 
^r kam, überall hatte er Freunde, überall verlebte er fette und magere 
Tage; denn das gewonnene Geld rollte rasch aus seiner Sand'. Satte er 
viel, so verzehrte er viel; hatte er nichts mehr, so hungerte er still und 
zufrieden. Gegen, die Launen des Schicksals zeigte er von Jugend auf 
große Gleichgiltigkeit. Von Zeit zu Zeit flog er regelmäßig in sein altes 
Nest, sein geliebtes Losenstein, zurück und ruhte aus vom — wandern. 
Die Gedichte, soweit selbe vorstndlich waren, mit National-Melodien im 
Anhange, sind theils vom Autor selbst, theils von Alexander Julius
	        
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