Anton Aridinger
Weltpriester, Pfarrer und Ehrenbürger des Marktes und der Gemeinde
Riedau, geboren zu Krengelbach am 30. April 1839, ordiniert 1863.
Reidinger gebietet als Sohn eines tüchtigen Landschullehrers über
einen soliden Fond musikalischer Kenntnisse, die es ihm erleichterten, bei
angeborener Tiefinnerlichkeit des Gemüthes das verwandte Gebiet der
gebundenen Rede zu cultivieren.
Die Liebe zur Jugend und zum heiligen Christ machte ihn zum
Dichter, der, wie beifolgende Probe „D'Rockaroas" darthut, die sinnigen
Impulse in anregendster weise zum Liede werden läßt.
Mit Sprache und Ausdrucksweise gravitiert Reidinger mehr nach
dem Mühlkreis als in die Region der Heimat und des Domicils, wie
genannte Dichtung selber mit ihrer Entstehung aus Jugendeindrücke, die
Reidinger im Mühlkreis emxfieng, zurückdatiert.
was von ihm bisher veröffentlicht wurde, ist in der Sammlung
„Kripplgsangl und Kripplgspiel" von P. S. Fellöcker enthalten. H.
D'Rockaroas?)
Das is a Güatat, wanns draußen recht schueibt und wödat und
wachelt,
Wann ma drinuat bau Oferl, bau warima sitzt und da plaudat.
1 ) Im Mühlviertl und theilweise auch im Innviertl sind die sogenannten „Rockenreisen"
eine volksthümliche Belustigung und waren früher, als der Flachsbau noch stärker betrieben
wurde, viel häufiger, als jetzt in der Gegenwart, wo sie mehr und mehr verschwinden. Sie
werden inr Winter vor und nach der heiligen Adventzeit gehalten. An einen: bestinrmten Tage
nachmittags kommen über Einladung eines Bauers als Hausherrn, einer Bäuerin als Haus
frau die Knechte und Mägde der Nachbarschaft im Bauernhause zusammen. Jedes trägt
seinen Spinnrocken und die „werirupfen" (den zu spinnenden Flachs) mit sich. Die Ankam-