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Eduard Zöhrer.
Ä so? — du bist schlafri! 1) Geh her da za mir,
3 trag di und hultsch l 2 ) di und sing da was für:
Von Mindert in Kripperl, as liegt afn Stroh,
Vagunnt 3 ) da dein Bötterl, as liabt di ja z'gro3)
Iatz machts dar a Kreuz und as sögnt 5 ) mt und di,
Und äs schickt dar a Tngerl zun Machten — für mt.
Deinen Lngel wirst Hern und wirst sehar in Tram.
Gel? wa da recht load, wann dein Tngerl not kam. 3 )
Da is ar und bleibt ar, volaß di na draf/)
Und müaßat 3 ) d fort, schau, so wöckt a mi af.
Meils d' 's Thristkinderl liabst, schickts da Gnad üba Gnad;
Dein Tngerl wirds bringa, not z'fruah und not z'spat.
2llls, was a da bringt, is not z'viel und not z'weng,
Not z'kurz und not z'lang, und not zweit und not z'eng.
Sä 9 ) schlaf nd, 10 ) mein Büaberl, i dock di schen zua.
Manns Gott will, sa kemma ma z'samm ö da Fruah.
O heilige Jungfrau! vor Unheil und Sünd
Beschütz und bewahr uns, mi selbn und mein Kind.
Dein Kind hat a Herzerl voll Liab und voll Gnad;
Um was d' as du bittst, das voleichts ir ) uns ja grad.
A Kranzrrl.
Naothe Bosen, blawe 12 ) Veigerl,
Braune Nägerl und a Zweigerl
Nosmari 14 )
l ) schläfrig. 2 ) wiege. 3 ) vergönnt. 4 ) zu stark, zusehr. 5 ) es segnet. fi ) känie. 7 ) ver
traue (verlasse dich) nur darauf. 8 ) müßte. 9 ) so. 10 ) nur. u ) verleiht. l2 ) blaue. 13 ) Nelken.
i4 ) Rosmarin, nur Jungfrauen tragen Rosmarin.