Volltext: Eine Sammlung ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1]

Josef Theodor Fischer. 
Geboren am ][][. Jänner j(802 zu Altmünster, Sohn des würdigen 
Schulmeisters Peter Fischer daselbst, genoß in seiner feingebildeten Familie 
die glücklichste Jugend und eine sorgfältige Erziehung. Auch die Gym 
nasialbildung erhielt er im stillen Altmünster und widmete sich trotz 
glänzender Aussichten aus Liebe zur Sache dem dornenvollen Berufe eines 
Landschulmeisters. Anfänglich Gehilfe seines Naters, später selbst Schul 
meister zu Traunkirchen, lebte er in glücklichsten Familienverhältnissen, bis 
ihn nach längerem Siechthum ein Leberleiden im besten Mannesalter am 
4- Juli \8$7 hinraffte. 
Fischer, eine reichbegabte, kerngesunde Natur und ein schöner Mann, 
mit freundlichen, Hellen Augen und unmuthigen Zügen, wie ein Selbst 
porträt uns zeigt, war weit über die Grenzen seiner Heimat gekannt und 
geliebt. An den schönen Ufern des Traunsees sammelte sich alljährlich 
um den würdigen Patriarchen M. L. Schleifer ein Freundeskreis, dem 
manche berühmte Namen angehörten. Feuchtersleben, Lenau, Frau von 
Susan, geb. Sulzer, Prechtler, Kaltenbrunner, Stelzhamer neben Klesheim 
und Lastelli giengen ab und zu, die Maler Alt und Agrikola, Petzold, 
Müller, Max Thezzy durchstreiften die Berge, und der Liederfürst Schubert 
emxfieng an den paradiesischen Ufern des Traunsees seine seelenvollsten 
Klänge. Fischer malte, sang und dichtete mit seinen Freunden um die 
wette, sammelte Alterthümer, Sagen der Heimat, war der wüthigste Lenker 
des Rahnes auf dem Traunsee und der beredteste Führer auf dessen Ufer 
bergen. Im gastlichen Hause seiner Eltern fühlten sich alle Besucher bald 
heimisch, ein seiner Ton herrschte dort im Schulmeisterhause mit seiner- 
idyllischen Mühle. Schiller und Göthe, Körner, dessen kleine dramatische 
Stücke oft im Hause zur Aufführung kamen, und Byron waren die Heroen 
der häuslichen Lectüre, zu welcher mehr als ein poetischer Wanderer den 
Lommentar lieferte.
	        
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