Volltext: Eine Sammlung ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1]

Nnkon Schosser. 
Geboren ^801 am ?. Juni als der Sohn des Nagelschmiedgesellen 
Leonhard Schosser im pfarrdorfe Losenstein bei Grünburg, gestorben am 
26. Juli J8^9' kannte die Alpe und das Leben der Älpler aus der 
reichsten wiederholten Anschauung. Im Gebirge geboren, hielt ihn auch 
später sein Lebensberus als Schullehrer und Geometer, noch mehr aber sein 
perz in der Alxenlandschaft sest. So fuhren uns seine Gedichte in die 
hochromantischen Thäler der Enns, Steyer, Krems, Alm und Traun, deren 
ewig bewunderte Schönheit und Erhabenheit der Dichter mit getreuestem 
Pinsel zeichnet und mit Menschen belebt und erhöht, wie sie dort von 
einer frommen Natur in stärkender Pochluft erzogen werden. 
Schosser ist ein Sohn der Alpe; die Liebe zur peimat dictierte ihm 
in der Gestalt der holden Muse die lieblichen Gedichte. 
Um sicherer und tiefer in das Volksherz einzudringen, verband sich 
Schossers Muse mit der Musik; er selbst wollte den Gebirgsbewohnern 
bessere Gesänge, als sie bisher hatten, in die pände geben, und so schickte 
er seinen edleren Text auf den Flügeln des Gesanges in die hallenden 
Thäler hinaus. Alle seine Lieder adelt eine sinnige Zartheit, die der lieb 
lichen Alpenrose gleicht, und eine Reinheit der Gesinnung, die nebst dem 
volksthümlichen Geiste sie wert macht, noch lange im Munde des Volkes 
fortzuleben. (Viäe Greistorfer.) 
Schosser wanderte gleich Stelzhamer viel im Lande herum, wohin 
er kam, überall hatte er Freunde, überall verlebte er fette und magere 
Tage; denn das gewonnene Geld rollte rasch aus seiner pand. Patte 
er viel, so verzehrte er viel; hatte er nichts mehr, so hungerte er still und 
zufrieden. Gegen die Launen des Schicksals zeigte er von Jugend auf 
große Gleichgiltigkeit. Von Zeit zu Zeit flog er regelmäßig in fein altes 
Nest, fein geliebtes Losenstein, zurück und ruhte aus vom — wandern. 
Die Gedichte, soweit selbe vorfindlich waren, mit National-Melodien im
	        
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