Volltext: Eine Sammlung ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1]

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Anton Matosch. 
i) leicht schlummern. 2 ) vielleicht. 3 ) halb int Traume (traumhäuptig). 4 ) verlegen. 
D' Nhnl dein Launln?) 
Allerseelntag is gwost, ö’Ceut sän in Freidhof am — nedda 
d' Ähnl is muadaseeln düoait in ihrn Stübl gsößn und hat a 
stade Andacht varicht't für 'n Ähnl. Mein, do guat Ähnl — 
wir ös sö plagt hat, daß ihr d'Augn not zuafalln solln dein 
Betn; ös hats halt not damacha inögn, da Druck is allweil 
gspoaßiga worn, gar nimma recht zun lösn und zletzt hant gar 
koane Buachstabn mehr in Betbüachl gwösn; denn alssa auf- 
gschlagne is's am Bo'n untn glögn. wann st ös aufklaubt 
hät, d' Ähnl, leicht^) was aft befsa ganga mi'n Lösn; awa ös 
hats nöt aufklaubt — s'Launln is gar so viel guat gwön, ja 
gar so viel guat. Hat not lang daurt, is st von Launln ins 
Schlafa kemma und von Schlafa ins Trama; und an'n schen'n 
Tram hat st ghabt, d' Ähnl: 
Da Ähnl is bei ihr auf da Gfnbenk gsofsn und hat 
Dowag graukt, und selm hats fleißi in an'n Strumpf gstoppt; 
und wias a so stad nemanand gsossn sän, hat dar Ähnl s'Launln 
anghöbt und sie hat eahms nagmacht in Ähnl — und gar so 
guat hat ihr s'Launln gschmöckt, weils in Ähnl a so gschmockt 
hat. Da fallt in Ähnl d'pfeifn aus'n Maul; awa weil as nöt 
g'acht't hat, da Ähnl, hat st ös a nöt weida g'acht't, d'Ähnl; 
neddar a Schmunzlar is ihr auskemma — und nachat hams 
wieda weida glaunlt. Auf oanmal rod't da Ähnl auf: „Dös 
is ja völli aus heunt mit dein'n Tifa, Han, stopp not gar so 
fleißi". 
„Geht ma halt a so, wia dir mi'n Rauka", antwortet 
eahm d'Ähnl alssa Lramhapate^) und bückt so völli valögn^) uma 
Strumpf; sie hats nöt g'acht't ghabt, daß ar ihr abigfalln is. 
Nachat hams wieda weida glaunlt, awar^af oanmal wir 
st wieda nach'n Ähnl umischaut, d' Ähnl, is da Ähnl nimma da. 
D' pfeifn is nu am Bo'n glegn — awa da Ähnl, wo is da 
Ähnl? And wias a so voll Unruah nach'n Ähnl suacht, is ihr 
gwön, als wann an Lngerl zubakam, und so schen is's gwo^r 
s'Lngerl, daß's d'Augn weit aufgmacht hat, d'Ähnl, und so 
guat hats dreingschaut, daß so sös anzrödn traut hat: „Liabs 
Lngerl, sag ma, wo da Ähnl is". 
„„3™ Himmel is a drom — gibt s' Tngerl zur Antwort; 
da sitzt ar auf da goldan Gfnbenk und thuat launln"".
	        
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