Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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und Liebe bei allem deutschen Volk zu haben, als der unseres 
oberösterreichischen Meisters Stelz Ham er! Denn nie ist ein 
deutscher Sänger dem Volksthume seiner Heimat treuer gewesen 
und hat die Seele seines Volkes so ties und klar und wahr 
gespiegelt, als der unvergeßliche Franz von j?iefenham. Auch 
ist, in neuhochdeutscher Zeit wenigstens, nie eine deutsche 
Mundart in so rund und voll hingleitenden Wogen einher 
gerauscht, wie unsere oberösterreichische in den Hexametern 
von Stelzhamers „Ahnl" und „Soldadnvödä"; auch nie eine 
gedankentieser und sprachgewaltiger, als in seinen: „Mährl von 
Taod" und seiner „Königin Noth"; und zarter und inniger ist 
die Sprache des Herzens in deutschem Volksmunde kaum je 
erklungen, als in den Liedern, die Franz von jDiefenham seinem 
Müaderl zugesungen. 
Und doch findet sich der Name dieses großen Volks 
dichters des deutschen Südens in mancher deutschen Literatur 
geschichte nicht einmal genannt, geschweige denn gewürdigt. 
Ls ist wahrhaft hohe Zeit, solch schimpfliches Verschulden an 
den jDranger zu stellen und daran zu mahnen, daß Stelzhamer 
im deutschen Volke endlich jene Anerkennung und Liebe werde, 
die ihm gebürt. 
Scheuen wir im Süden die Mühe des Studiums nicht, das 
nothwendig ist, um in die herrliche Dichtung des größten Volks 
dichters des deutschen Nordens einzudringen, und haben wir Fritz 
Reuter längst unter unsere Lieblinge aufgenommen, wohlan, der 
Norden sei gerecht und thue ein Gleiches an den vollkommen 
ebenbürtigen Dichtungen unseres Franz von piefenham. 
Aber mag einer - fragen, wie kommt dergleichen in 
die Vorrede zu diesem Buche? Wohl mit gutem Rechte; 
denn dasselbe steht im innigen Zusammenhange mit dem 
Stelzhamer-Fonde. Letzterer aus freiwilligen Beiträgen im