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unter dessen Dache Stelzhamer oftmals gastfreundliche
Herberge gefunden und das als der Schauplatz unver
gleichlich lebensvoller und ergreifender Szenen in den
beiden großen Epen Stelzhamers (Da Soldatnvöda"
und ,,D' Ahnl") mit allem Glanze echter Volkspoesie
verewigt ist.
Tagsüber brachten die Umgebung mit ihren sin
nigen Erinnerungsstätten und der mannigfache persön
liche Verkehr mit den Dörflern reichliche Anregung, und
nach getanem Tagewerke gab es würzige Stunden am
liebgeselligen Abendtische bei Enzinger, die Stelzhamers
Geist, aus der lebendigen Erinnerung auftauchend, gar
wundersam verklärte.
Ein seltener Genuß war es einmal, aus dem
Munde zweier alter Bauern von Schildorn (Brüder
Feitzinger) Stelzhamerstche Gedichte, und zwar län
gere, wie ,/s Müaderl", ,/s Muadastübl", „da Pickan"
und ,/s Praminga Gläut" in geradezu klassischer Weise
zu Gehör zu bekommen, und zwar gänzlich frei, ohne
Buch, aus dem Gedächtnisse vorgetragen, so genau, daß
man darnach eine absolut richtige Textausgabe hätte
Herstellen können. — Das alles in allem waren unver
geßliche Eindrücke freudigster Art. Daneben aber als
Memento: — das dem Einsturz nahe, verlassene Geburts
haus Stelzhamers, ,/s Vadernhaus", schon bestimmt, dem
Erdboden gleichgemacht zu werden. — — Da galt es
rasche Tat. „Das muß anders werden!" ward es von
den beiden Kameraden dort gelobt und — draußen ehr
lich gehalten.
Wieder heimgekommen, wurden unter besonders
werktätiger Anteilnahme ihrer Kameraden Commenda
und Dr. Teutschmann weitere besondere Verehrer der
Stelzhamerstchen Muse ausgekundschaftet und gelang es,
ein Komitee zusammenzustellen, welches sich die Er
haltung des Geburtshauses zur Aufgabe stellte und zu