Volltext: Franz Stelzhamers ausgewählte mundartliche [13/16]

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unter dessen Dache Stelzhamer oftmals gastfreundliche 
Herberge gefunden und das als der Schauplatz unver 
gleichlich lebensvoller und ergreifender Szenen in den 
beiden großen Epen Stelzhamers (Da Soldatnvöda" 
und ,,D' Ahnl") mit allem Glanze echter Volkspoesie 
verewigt ist. 
Tagsüber brachten die Umgebung mit ihren sin 
nigen Erinnerungsstätten und der mannigfache persön 
liche Verkehr mit den Dörflern reichliche Anregung, und 
nach getanem Tagewerke gab es würzige Stunden am 
liebgeselligen Abendtische bei Enzinger, die Stelzhamers 
Geist, aus der lebendigen Erinnerung auftauchend, gar 
wundersam verklärte. 
Ein seltener Genuß war es einmal, aus dem 
Munde zweier alter Bauern von Schildorn (Brüder 
Feitzinger) Stelzhamerstche Gedichte, und zwar län 
gere, wie ,/s Müaderl", ,/s Muadastübl", „da Pickan" 
und ,/s Praminga Gläut" in geradezu klassischer Weise 
zu Gehör zu bekommen, und zwar gänzlich frei, ohne 
Buch, aus dem Gedächtnisse vorgetragen, so genau, daß 
man darnach eine absolut richtige Textausgabe hätte 
Herstellen können. — Das alles in allem waren unver 
geßliche Eindrücke freudigster Art. Daneben aber als 
Memento: — das dem Einsturz nahe, verlassene Geburts 
haus Stelzhamers, ,/s Vadernhaus", schon bestimmt, dem 
Erdboden gleichgemacht zu werden. — — Da galt es 
rasche Tat. „Das muß anders werden!" ward es von 
den beiden Kameraden dort gelobt und — draußen ehr 
lich gehalten. 
Wieder heimgekommen, wurden unter besonders 
werktätiger Anteilnahme ihrer Kameraden Commenda 
und Dr. Teutschmann weitere besondere Verehrer der 
Stelzhamerstchen Muse ausgekundschaftet und gelang es, 
ein Komitee zusammenzustellen, welches sich die Er 
haltung des Geburtshauses zur Aufgabe stellte und zu
	        
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