Volltext: Jugendausgabe ausgewählter oberösterreichischer mundartlicher Dichtungen [10]

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Norbert purschka. 
Die Aushilfe in der Hauswirtschaft. 
<§ mach moaftens eh Feirabnd, als wia mein Weh 
Os treibt oan' mit'n Ochseln a Nägn eina glei, 
Os bricht glei was iabl bein Fahrn hin und her, 
Und is's nimma wert, dass ma's zsambandelt mehr. 
VCia hat oft sein Flöckl vabracht netta grad 
So, wia ma eahms zsamdenkt vo sinsten her hat. 
Da Ochs steigt ja iabl viel schneidiga für, 
Als wia ma eahm's ausgrechnet hat i da Früah. 
Da spann i aft aus scheu stad, schütt eahn sür 2 ) glei 
Atem' Ochseln und röd mit an' iaden dabei. 
Moants leicht, meine Scheckl, äs thoan's not vastehn? 
Dastäng mi an iads ah so, als wia dö zwen! 
Ast geh i i d'Ruchl und schau, was sie 3 ) macht, 
Sie hat's ja hübsch trabi^) allmal hin as d' Nacht. 
Ntuaß d' Sau suadan und muaß ah kocha danöbn, 
Und 's Rindal sollts ah aus'n Heidl^) ashöbn. 
'S’ Sau graunst o) außt in Stall und 's Rind schreit i da Stubn, 
Und d' Sauer 7 ) geht üba, rinnt ah umadum. 
Da wirds völli wöhrhast, 8 ) is guat, wann i kimm, 
Dass i doh dös Rloan aus'n L)eidl hernimm: 
.„Sei stad," sag i, „Nazerl, schau, hats mehr nöt Zeit, 
Dein Ntuada, geh, zahn nöt, 9 ) is wögn den nöt weit." 
Ast nimm i'n in Arm her und geh i dä Stubn 
An ötligemal als a Humsate um. 
Da Bua kennt sein' Uadan, er kennt'n akkrat, 
So guat wia sein Ntuada, und glei is er stad. 
3 derf öbn zun Fensta gehn und a weng damerln^j 
Äs d'Scheibn und mit'n Fingan a weng umahammerln: 
„Gel, Nazerl, du, da los zua, gel, das is scheu?" 
Ast gengan ma aui i d'Ruchl all zwen. 
3s ah neamd da, 's Foir brinnt gailz alloan da 
Bein Ljösnan, iatz schaun halt äst mir bein Herd nah, 
*) Das vorbestinnnte Arbeitsgebiet. 2 ) schütte vor (Futter). 3 ) die Bäuerin. 4 ) eilig. 
s ) wiege. 6 ) grunzt. 7 ) Sauersuppe. 3 ) verzagt. 9 ) weine nicht. 10 ) drommeln.
	        
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