Volltext: Sammelband heimatlicher Dichtungen und Weisen [9]

180 
Josef Reischl. 
2-Tiit bb silberan ^akn und brav Thalä dranghängt, 
Als wann ihr da Rinö sein Schatzgeld hätt' gschenkt; 
Ä Halbs Dutzad ^alsköttna, so dick als wia d' Strang, 
Und a goldanö drunta, gwiß mit sechzöha Gang. 
Drei granatanö Betnap) graoß wia d'^as'lnnß b'reits, 
Voll mit feinfilögränanö ^öbln und Rreuz! 
Und nuh dös all' Schena, dös ön Rastn drinn liegt, 
Is dö veiglblaob Taschn, reich mit Goldflinserl gstickt, 
Dö da Ähnl zon weisat^) gar vorehrt is dort wor'n, 
wia da Baua, da iatzö, als da Trst' is geborn. 
Allsanda dö Sachan halt da Ähnl ön Thrn, 
Und wer's mit eahm gut moant, den zoagt er's recht gern. 
Von da Ähnl is's allssand, da derf ma nöt fragn. 
Dö Schuah auf da Trucha hats zon lötztnmal tragn, 
Und zwoa Tag vor ihrn Taod hats dös Spinnrad volangt, 
Und sitzad ön Bött drin den Spnllöng angfangt; 
Den Rittl hats anghabt, dö Goldhaubn, dös Tuach, 
Dö fungötzat Betn, dös silbabschlagn Buach 
Ljats ön ^ändn ghabt dortn, wias mit'n Ähnl is hi 
Zon Altar ön da Rihra, wias eahm d' Händ göbn hat, sie, 
Wias sein wei' is worn, 's Traudl, dös ön Freidhof iatzt lad, 
Dö er gliabt hat und nuh liabt, weil's koan bravanö gäd; 
(ön all Winkln und Schubladn stöckt a Andenka drinn 
Von da Ähnl, da selögn, und bein Ähnl sein Sinn, 
Der so tiaf is und trenlö, wird eahm 's Herz gar nia lar; 
Als wann d' Ähnl nuh allwei um eahm uma war, 
©n da Stubn, so ziemt oan, wann ar umahantiert, 
Und gar oft hert ma'n, wiar a mit da Ähnl dischkriert. 
Auf'n Tisch liegt a Betbuach ön an samatan Band, 
Häuftö (Des fand schan umbogn, und herautzt nman Band 
Hand dö Blattln schan z'rißn von den fleißögn Gebrauch, 
Und dö samatna Döckln ganz dagrifsn und rauch. 
Da drinn awa hat a kloans Bildl jein Platz, 
Dös halt er ön Thrn als sein vürnehmstn Schatz, 
Dös zoagat a neamd nöt, war fa koan'n da wüah wert, 
Gneta mir vo da Freundschaft wissn's, zwö rasH voehrt. 
Sankt Gertraud is drobmat auf den Bildl, den kloan, 
Und so oft, als as anschaut, muaß da Ähnl schier woan; 
Und gar oft thuat as ausia, ön da Früah und auf d' Spat. 
Dös hats eahm zon Pfand göbn, wias eahm d'Liab bstandn hat, 
0 Rosenkränze. 2 ) Die Fassung der Äugeln im Rosenkranz. 3 ) Als Aindbettgeschenk. 
4 ) warum er es.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.