Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Zweiter Band. [4] (Zweiter Band / 1892)

Die eifersüchtige Ehegattin. 59 
1 ) Jüngling. 
Und hintawärts weita, a weng hecher grad, 
Ä Lusthauserl, roth mit au Dachl eindockt, 
Mt Fensterl, sän unta dö Weinröbn västöckt; — — 
0s is 's oanzi Wirthshäuser!; Göst alle Tag, 
Dö gwissen, dö z'sammkemman, da is koan Frag. — 
Und äst in an Suutd (na Rirazeit gar), 
Da gibts allmal Leut vo da ganz liabn pfarr. — 
In Winter wird Tis gschossen und aft in Summa, 
Da scheibns und da wöttens auf d' Scheiba rund umd; — — 
Den wirthsleuten tragts wohl was da bei da Rira, 
Denn kimmt a kloans Rinderl i dera pfarr füra, 
So wird na da Tauf glei a Rindlmahl gfriemt; 
Und wann insa Herrgott an Auszügla nimmt, 
So wird eahm in Freidhof sein Grabliad z'erst gsunga, 
Und aften dein Wirth dada wird a vatrunka; — — 
„Hem, denk i ma, wann dö zwoa wirthsleut iatzt da 
San guat mitanand und bleibn gsund a darna 
Und stöckan nöt z'tiaf mitn Unteresse zun zahln, 
was sollt eahn denn fähln? So a Löbn that ma gfalln! — 
Dö Leut da? — San gar nixi schuldi — koan'n j)feng, 
Dö habn übrigs Geld! nu, und dös nöt weng. 
Dö Wirthin da is fünfadreißgi iatzt alt; 
(Ha, daß's oana glei für a Oierzgarin halt't, 
Das kimmt vo den her, weils so finsta dreinschaut, 
2lls wanns oana hätt übern Buckl herghaut. 
Das thuats abär iatzt erst fit anderthalb Jahr, 
Is's muntera Weiberl gwön da i da pfarr.) — 
Sie hat schau das zweite Mal gheirath't iatzt da; 
Zöha Jahr hats den ersten Mann ghabt; und darna 
— (Hat lang umakränkelt der, braucht a von Bada, 
0s hätt eahm nix gfahlt sinst, als d' Lunglsucht hat a) — 
Zwoa Jahr is's vorbei iatzt schau, habns'n eingrabn; 
Und sie aft — dös Haus! An Mann muaß wieda habn! — 
Sie hat ihr den jüngern Buabn i da pfarr gnumma, 
Dort kimmt a mitn Rosien ums Hauserl just umd. 
— (0s is d' Sunn schau drunten und da spannt ar a, 
Und hilft eahn aft d' Leut bedean aufn 2lbnd da) — 
Tr is wohl a Mann schau, schaut aus wir a BuaI) 
Do gscheidt is sein Gschauat, — (dös kennt ma guat gnua) — 
Höt grob und nöt hitzi, er schaut si ganz gstill 
Als schier a weng trüabsali, wann is sagn will.
	        
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