Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Zweiter Band. [4] (Zweiter Band / 1892)

Der Witwer als Freier. 
Mia i zun Fenster! kim bei da Nacht 
Und will von Ginlaß anhöbn, 
bjats der schau lang ans sein weiten bracht, 
Mir hats koan Antwort mehr gäbn. 
3 schauat just ah not leinerher, 
3 war a randiger Bua,^) 
Und ans mi denkts iatztn gar not mehr, 
Schauts, und das macht halt d' Muntur! 
Ljängt i ben Rerl vo lauter Schen' — 
Ljängt in eahm mit Leib und Seel; 
Den laßt sie nimma, so viel i kenn, 
Gehts aft schan hin, wia da woll! 
Mias habn in Neider aft ausquatiert, 
Sagts ah in Deanst auf — uh mein; 
Gr kimmt gar anffi zun Ljölzlwirth, 
Sie steht als Ruchldirn ein! 
Manns dös Mensch iatzt a so fort uu treibt, 
Und geht vo pfarr fort zu pfarr, 
Und daß's allweil bein Soldatnan bleibt, 
Rimts i's Rrawatenland gar. 
Der Witwer als Freier. 
3 bin iatzt a Mittiwa, brauhat a Mei, 
d^ Ranzleiherrn habns felbn gsagt: Sollt heirathen glei; 
Gs is wogn da Rina — habns gsagt — wogn dö kloan'n, 
Und drum — habns gmoant — schau da bal um a rechts Thoan3) 
„3 a , schau da um oane!" Dös is ja bal gsagt; 
Han eh schan langmächti in Gei umagfragt; 
3 brauch ja mit Geld oane, sollt ja was habn! 
Sinst kim i ja mit meina Sölden not z'samm? 
• x ) Dom althochdeutschen „linin", schwächlich, weichlich. 2 ) schneidig, angesehen.. 
3 ) Weibsperson.
	        
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