Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Zweiter Band. [4] (Zweiter Band / 1892)

§8 
Der junge Witwer an der wiege seines Kindes. 
Das is das Bösti gwölt, 
Was i mit ihr Han rodn 
Kina noh dort auf d' Nacht, 
Bal hats ihrs gmacht; — 
Js allweil schwöcha worn, 
d' Färb hats aft ganz valorn, 
Schwara zun, ziagn^) angfangt, 
Um mi hats glangt. 
Z sitz mi hin zun ihr, 
Sie hat ihr tyanb bei mir 
Um mein Ljals ummct glögt, 
'n Kopf zubagstöckt; 
So Han is gstützt, mein wei, 
Und Han recht gflehnt dabei; 
d' Zähern fand abi gfalln 
Auf sie bein Ljaltn. 
Aber sie schaut auf nix 
Mehr, als aufs Kruzifix, 
was's i da oan Ljand hat 
vor seina grad; 
Und in mein fänden so 
Zs's ausglöscht nah und nah, 
b' Nachbarin hat mein wei 
's Liacht^) ghalten dabei. 
Z bin an arma Mann! 
Zatzt roast ma sie davan! 
's Kinderl, dös kloan, laßts da — 
d' Muada geht a! 
Der junge Witwer an der Wiege feines 
Kindes. 
Liabs Kinderl, thua schlafa, ghalt d' Äugerl schen zua, 
Dein Muada — Gott gib ihr dö ewigi Ruah — 
Dö schlaft da nöbn deina aufs Grab hergricht't schau, 
Zn Kranz aufn Kopf und dös Kload dazua an, 
was's ghabt hat auf d' Ljochzat; i gib ihr mit alls; 
Zs hat ah d' Korallna noh drobn aufn ^als; 
Zs sollts alles ghalten, sollts nehma zu ihr; 
vadeant hat sie's weitaus is Grab noh dö Zier. 
x ) Athern holen. 2 ) Sterbekerze.
	        
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