Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Zweiter Band. [4] (Zweiter Band / 1892)

Die leichtsinnige Viehmagd. ^ 
C^<5X^^C^GM^ CV3x^{^GX^<^C^C5X^<^C»<5^^<^<ix5x^X^C^C5Hi<S'C^Q<^<^ 
Sie gibt eahn' z'weng wassa, delln 's wasia hertragll, 
Js eh schau sein Gall, denn sie will si not plagn, 
Da is sie gschwind förti, — das kann i cnf sagn — 
Raln fyats gschwind a welig was auf d' Loata^) aufgschlagn^ 
So gehts schau zum Mela^) aft hintri glei, 
Ulid 's Vieh, das arm, dürst't, mag kam frösien dabei; 
Und aft ihr ganz wtela, dös is a was wert; 
Mia oft habnt ihr d' Uüah schau in Söchta umgschert;^) 
Daweil ma guat moant, sie kunnt förti sein glei, 
Bumst — liegts sammtn Söchta in Winkl herbei; 
Ja, is's denn a wunar? Sie selbn is dran schuld, 
Sie hat ja bein Wela ah gar koan Geduld; 
wann d' Ruah a weng auslaßt/) und will nix mehr göbn^ 
Aft woaß's schau vor Gall nimma, was's muaß ailhäbn; 
Da rennt sie's i's Auta aft so mit Gwalt eini, 
Bis d' Uuah endling Harb wird und hauts dani schleuni; 
Da liegts aft scheu broat sammtn Söchta hidan, 
Und mir, mir Ham d' wtilsuppen gössen ah schau; 
Aft zupft sie's nöt aus guat; ah bals just neamd siagt, 
So melchts überhaps^) öbn und was's halt leicht kriagt; 
Auf dö Art, da keman ma d' Uüah ganz um d' Wil! — 
Aft wia dö Uüah ausschaun! Ulld warn do not viel, 
Iatzt hän i vier Rüah und a Ualberl in Stall, 
Wars Aputzen leicht, ös kunnt förti wern bal; 
Ja, mein Ljerr! 2lputzen! wia dös Vieh ausschaut! 
Ä Schand is's, wann wer si in Stall einitraut, 
Wias dastehn, dö Uüah, d' RlebanO) umadum dran, 
Und 's Ralberl bringts Unziefer gar nimma an; 
Is oane zun Uölbern, so muaß halt i schaun 
Und nachigehn fleißi — ihr is nöt zun traun, 
Sie übersiagt alles, vasamt dö ganz Gschicht, 
Und wann si ah d' Ruah dazua nu so schön richt't; 
Erst heunt in da Früah, wia 's wensch d' Stallthür aufmacht^ 
Rennt 's Uälbl schau um, was is warn bei da Nacht; — 
„Schau", drum, sagts, „habn d' Rüah bei da Nacht a so plärt!^ 
Wö stehts denn nöt auf, wann sie's eh schrein hat ghert? — 
Sie schaut ah nöt auf, wann a Ruah wieda stiert,I 
(Mda kennt sie's gar nöt), daß's zun Stier doh triebn wird; 
Sie laßts glei vastiern,^) d' Uuah, wann just ä Tag is, 
Der ihr nöt recht paßt — in an Leita schau gwiß; — 
*) Kaufe. 2 ) melken. 3 ) der (Melk-) Kübel umgestoßen. 4 5 * ) in der Ulilch nachlassen^ 
5 ) oberflächlich.' c ) von gleba, Scholle, Koth. 7 ) den Stier verlangt. 8 ) versäumt, sie zunr^ 
Stier zu treiben.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.