Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Zweiter Band. [4] (Zweiter Band / 1892)

22\ Die voreilige Dienstwilligkeit des Dorfkaplans. 
l ) ins ssfleggericht. 2 ) Tölpel. 3 ) fürchtet. 
„„was, klagn will a gar nu, da Gsel, da dumm? 
So hätt a zerst 's Utäul ghalten, wisiats do eh 
Guat, daß insa Schmied da glei is auf da Heh; 
Nan, aba dö Baurn alle schimpfatn scheu, 
wailns wogn dera Dummheit is Gschloß^) müaden gehn! 
D' Zeit kunnten vastehn drinnat i da Aanzlei, 
Und hin und her ausgfragt nu wurden dabei: 
Han, hast as Du a gsegll, bist a gwön dabei? 
Da Tepp,^) walln an klagt, in Schmied, dös sag i glei, 
Uoan Seitl wost schenk i in Graba mehr ein!"" 
Dö Wirthin, wanns anhöbt, dö kann a weng schrein; 
Dö Uramerin geht, sie is völli daschröckt, 
Zs übri zun Graba und hat ehms da gstöckt; 
Alls hats eahm vatraut iatzt, was d' Wirthin hat gsagt, 
Und er, insa Graba, hat nacha nöt klagt; 
„Gr laßts wieda gehn", sagt a — weil a si fürt, 3 ) 
Os luaßn ä 3’löst nimma eini bein Wirth — 
Dö Uramerin aba — dös Han i nia kennt — 
Zatzt is's wögn da Fotzen 's ganz Derfl agrennt! 
Die voreilige DienstwilligKeik des Dorf- 
Kaplans. 
wann mi wer ersuacht um was, thuat si anfragn, 
Z kann halt koan'n Wenschen das Gringste aschlagn, 
Do lauta Gefälligkeit sag i alls zu, 
Und hintnah aft reuts mi, nöt oanmal, oft gnua! 
Da denk i wohl oft, wiar oft Han i ma's denkt: 
wö Han ma denn i do dö plag auffighängt! 
Da Schulmoasta lasiat sein Buabn instruiern, 
Os is wohl an Gsel, do er mecht gern studiern; 
„Za", sag i, „Herr Schulmoasta, schickans man nur", 
Do all Tag dös Stundhaltn, da kriagt ma gnua! 
Da denk i wohl oft, wiar oft Han i ma's denkt: 
wö Han ma denn i do dö plag auffighängt?
	        
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