Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Zweiter Band. [4] (Zweiter Band / 1892)

Das Mädchen ohne Aussteuer. C) ^ 
Ä Gugerl, d kloans, nu, und hint bei da Hütten, 
Da derfat a 's Dach um ä Spreitzen schau bitten; — 
„3 hau md baut gnua," sagt da Baur aft gern, 
„Os sollt si mein Franzl da a amal schern;" — 
Sein oanziga Sühn is's, und is a sein Unecht; 
Der is aba hergwachseu iatztu not schlecht; 
Da derf ar a Freud habn, da Bna stark und groß, 
Rann arbatn, der, und vasteht a wohl was; 
Ljat eh dar Alt gmoaut schau — zwoanzg 3ahr is's iatzt her — 
„Bi söchs Jahr vaheirat't, kriag eh koau Rind mehr!" 
Sein Bäurin hats a gmoaut; sie rödt so lang umd, 
Bis daß's habn a Dianderl, a bluatarms, angnumma, 
Ä Rind i da Faschen — sein Muada is gstorbn, 
Roan Dadan woaß eh neamd not, 's Rind wa vadorbn — 
„3 nimm mas," hats gsagt — (insa Herrgott sollts tresten — 
Sie is schau lang gstorbn daweil) — „daß i an fösten, 
An sichringa Deanstboten Han in Haus nacha; 
3 wia mas schau arichten, i wias schau macha; 
Ä wohlfliga Deanstbot muaß's a wern dazua, 
Hld schafft ihr a Gwandl und aften is's gnua;" — 
— (Als wia ma a Ralbl aspent^) in an Stall, 
So hat ihrs sie z'sammadenkt, kimmts ma für bal;) — 
Ä Deanstbot sollts wern öbn? Dö is ja iatzt Frau,^) 
Dö führt dö ganz Wirthschaft; gehts d' Rüah oda d' Sau, 
Gehts d' Heahn i da Ruchl an, sie thuat regiern; 
Da Franzl, der soll seine Boss' außt angschirrn 
Und soll fleißi arbaten, will a was gelten 
Bein Dadan, sinst derf a si weita not melden; 
Denn er da, dar Alte, er laßt 's Höft not aus: 
„Gr bleibt," sagt a, „länga da Herr nu in Haus." 
Nan, mags eahm dar eh not aus,^) 's Haus sammtn Garten 
3n Franzl — jung is a nu — hat ja scheu warten; 
Und 's Lisl is z'neidten; ja, dö hat scheu lacha, 
3atzt kann sie, so junge, a Bäurin da macha; 
Dö is grühri gnua wohl, und 's Göscherl, dö Nethen! 
Nan, dö hat koan Mala für d' Wangerl vannethen, 
Und braucht a nix z'schoppen, nan, dera schlagts an! 
Dort sitzts i da Stubn aufn Loahnstuhl herdan; 
Schaut aba ganz dusmi; da Baur is in's Bött, 
weil der aufn Abend hin gern eh nöt viel rödt; 
i) der Milch entwöhnen, um es aufzuziehen. i) 2 ) nachdem die „Derflerin" frühzeitig, 
mit Tod abgegangen. 3 ) kann ihm nicht entgehen.
	        
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