Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Erster Band [2] (Erster Band / 1886)

Der Lotteriezettel. 69 
Der Lotteriezettel. 
An' bucklätn 9 Schuastägsölln Han i kennt t, 
Und der hat sein Geldl alls gsötzt i d' Lotterie. 
In Lotterie-Hansl, so habns 'n gnennt d' Leut, 
wögnden, weiln s' Rotzen hat gar a so gfreut. 
^at sinst komt' Gedanka ghabt, koan' anan Sinn, 
Tr hat i sein' Ropf lauta Nummara drinn. 
Den ganzen Tag hat er gsinirt 2 ) allweil dran, 
Und drauf bei da Nacht hat eahm tramt gar davan. 
Und bal hat eahm der 3 ) tramt und bal wieda der, 
Daweil kemman wieda ganz anna daher. 
Aft hat ers glei nu amal einigsötzt gern 
Dö nemlign, dreimal moant er, müassens gsötzt wern. 
Allmal hat er gmoant und iatz macht er an' Zug, 
Und allmal is's wieda aufs Neue a Lug. 
2ln oanzigsmal hats eahm a wengerl grathen, 
Dort hat er vo droi Nummra zwen gschwind darathen, 
Und dort hat eahm eh da guat Hansl schan denkt, 
Tr hat gen dö ganz Lott'rie iatz schan z'sprengt. 
Gmoant hat er dort, was er nöt öppa iatz ziagt, 
Da hat er an' z'rifsena Zehnaschein kriagt, 
Den hat er, ja, moants ös, er liaß eahm was sagn? 
Auf zehamal wieda i d' Lotterie tragn. 
Do iatz hat er anghöbt,9 nix 2lmbo dabei, 
Nix Ambo, allmal Terno secco nur glei. 
„Ä, liaba glei nix, sagt er, oda recht viel. 
Ja, Leutl, ös bacht 9 halt nöt, wanns halt nöt will. 
Dö Nummra stehn da, allmal fünf i da Neih, 
Do aba dö seinign, dö sän nöt dabei. 
Is allmal hin, s' Gelderl, is allmal valorn, 
Und er, mit da Zeit is er alt dabei worn. 
Roall Moasta hat mit eahm koan Freud nimma nöt, 
Nan, weil mit da Arbat nix weita mehr geht. 
Lr kimmt ausn Drahtwichsen gar nimma draus, 
Ä Schuahknecht, an alta, der lernt allmal aus. 
Was hat er iatz thau gar? Tr höbt kloanweis an, 
Und hat i dg pfarr a weng umbettelt schau, 
Und habns eahm an' Groschen, a paar just wo gschenkt, 
^at ers in Lotterie-^errnan wieda anghengt. 
i) bucklig. 2 ) nachgedacht. 3 ) Nummer. 4 ) angefangen. 5 ) gelingt.
	        
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