Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Erster Band [2] (Erster Band / 1886)

Die freie Zeit des Dorfpfarrers zum Dichten. 25 \ 
i) Notar. 2 ) verloren (fprichw.). 
Gr muaß ja i d' Schul gehn." „Gr gebt nöt, er woant, 
Gr güllt, wann er gehn sollt." „Das is do vaboant. 
So schickn zu mir z'erst, i richtn schau glei, 
I schenk eahm a silbaras Rreuzerl dabei." 
„Nan, daß aba so was mir nimma gschegn thuat!" 
„Zatz geh amal weita, sinst gehts nimma guat!" 
Dö geht. Also richti, iatz: s'Mensch, dos hoaßt Nandl, 
Und sauba beschreib i sein Gsicht und sein Gwandl. 
„Mer kimmt denn?" „Da Mirth schickt um alls i da Melt, 
Er laßt eahna bitten gschwind um a kloans Geld!" 
„Nan, was is denn da für a Landvagabund- 
Lump, den er not beuten kann, wieda mehr drunt? 
Dort liegt oans, in Ladl, und nimm eahms alls nrit, 
Und zöhls z'erst und gib eahms, so is do a Fried." 
Dö nimmt s'Ladl wögga. Nan also, da Franzl. 
wir wars, wann i anstöll in Derfl a Tanzl? 
„herein!" Ä jungs Weibsbild geht eina dana, 
tzübsch jung, aba bloach is's. „was willst denn du da?" 
S'Mensch richt't an Ginpfehlung aus von Herrn Oktarch) 
Und wann da Herr pfarra so guat auf mi war 
Und gab mar a Zeugniß: „Gn Buam mur i klagn,' 
Do den i mein Rind Han," thuats Halbs flehnat sagn. 
„Za, zahlt er denn gar nixi?" „Zwoa Söchserl öbn, 
Dö hat er ma dort zu mein' Rindlbött göbn, 
Und sitdem nix mehr." „Das is freili nöt viel!" 
„Za, i und mein Muada bliebn nu dabei still 
wögn den, weil er gsagt hat, er heiratat mi; 
Do iatzen geht schau a Halbs Zahr übari, 
<£r thuat nix dagleicha, und wir i'n gmahnt Han: 
„Nan, was er denn gibt auf s' Rind, fahrt er mi an, 
Gr nennt mi ä Landsau, oan Mistluada her." 
„Nan, das is a scheue Liab! flehn nimma mehr! 
Da mach i a Gschrift, daß d' an' Dokta kriagn muaßt, 
Der packtn und wannsd'n a du außi luaßt! 
Gr machts umasunst, do nöt glei allemal, 
Das Ding wird oft gströckt, daß's a Frack wird schau bal. 
Da hast es, dein Zeugniß, und iatz pfüath di Gott!" 
Zs schad um s'Mensch, daß's an Gisen zött 2 ) hat. 
Zatz also, wia mach is? 0n Nandl muaß sein: 
Obn segn nur ön Franzl, so nruaß sies schau gfreun. 
„Zun Oßen wars iatzen!" Nan warts, Nachmittag,
	        
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