Volltext: Schappellers Raumkraft

— 1 — 
1 
Es war im Jahre 1924. Da ging eine Alarmnachricht durch 
den Blätterwald der Zeitungen, die nicht wenig Aufsehen er 
regte. Es sollte einem Postmeister a. D. durch Experimente ge 
lungen sein, den sagenhaften Stein der Weisen zu enthüllen, 
welches Problem zu allen Zeiten die Köpfe großer Geister 
beherrschte. Durch einen Katalysator sollte es möglich sein, 
Elemente umzuformen, durch Benützung der Urkraft sogar in 
der Erde befindliche Stoffe zu zersetzen und sie wie im Elektro 
lysebad aufzulösen und neu aufzubauen. Wie noch immer gab 
es auch hier ein Für und Wider. 
Die Wissenschaft verhielt sich ablehnend und ruhig, die 
breite Masse, die für alles unfaßbar Neue immer zugänglich ist, 
wußte bereits ganze Legenden zu berichten und so blieb es 
lange Zeit, bis der Ankauf des Schlosses Aurolzmünster für 
Herrn Karl Schappeller durch eine Gelegenheitsgesellschaft alles 
wieder in Erinnerung brachte. Die Gelegenheitsgesellschast 
hatte sich unter dem Vorsitz des Lienzer Fabrikanten Eduard 
Solderer gebildet und bestand zum Teil aus Vertretern der 
katholischen Kirche, deren Einfluß im Parlament von aus 
schlaggebender Wirkung für die Loslösung des Schlosses Aurolz 
münster aus dem Fideikommiß der Grafen Arco-Valley war. 
Obe,' gern,unter Gelegenheitsgesellschaft gehörten noch an: 
Prälat Dr. Ämilian Schöpfer, Herausgeber der Wochenschrift 
„Das Neue Reich", Innsbruck, Baurat Paul Geppert, Salz 
burg, Prälat Etter, ebenfalls aus Salzburg und Herr Baum 
häuer in Steinbach am Attersee. 
Zur selben Zeit saß in Wien im Hause Mariahilferstraße 
Nr. 89a ein Mann, groß und massig, mit hoher Stirn und in 
telligenten Zügen, ein gewinnendes Lächeln auf den Lippen, 
mit Augen, die zeitweise in der Ferne Verlorenes zu suchen 
schienen, um gleich darauf wie mit Ohren in sich selbst hinein 
zuhorchen, umgeben von einem Kreis Neugieriger, vielleicht 
auch Wissensdurstiger, jedenfalls aber auch solchen, die nur 
ihre Machtgelüste in die kommende neue Weltordnung speku 
lativ hineinzuschmuggeln beabsichtigten.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.