Volltext: Statistische und geschichtliche Notizen über den Ort und Gemeindebezirk Andorf im Innkreise

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erbärmliche Weise; setzte er sich zur Wehre, um sich und seine 
Habe zu schützen, so wurde ihm dieses als Frevel angerechnet, 
ließ er es aber geschehen, so nahm man ihm alles, was er hatte. 
Diese Soldaten streiften weit umher, nahmen Vieh und Geräthe, 
plünderten und brandschatzten die Märkte, führten die angesehensten 
Bürger mit sich fort, um von ihnen ein großes Lösegeld zu 
erpressen; selbst sittenlos und ausschweifend verdarben sie auch 
das Volk der ganzen Umgegend. 
tOjähr. Im I. 1618 begann der 30jährige Krieg, welcher im Munde 
tC9‘ des Volkes unter dem Namen des Schweden-Krieges 
noch bis heute im traurigen Andenken steht, und in welchem 
Herzog Max I. von Bayern als Haupt der katholischen Liga in 
Verbindung mit Kaiser Ferdinand 11. von Oesterreich, gegen¬ 
über der protestantischen Union eine hervorragende Rolle spielte. 
Als Pfandinhaber des Landes ob der Enns warf er a. 1626 
die dort unter der Führung des Stephan Fadinger und Achaz 
Wielinger ausgebrochene Bauernrebellion durch seinen General 
Pappenheim in mehreren Gefechten nieder, und brachte das Land 
wieder zum Gehorsam. Unterdessen hatte H. Max I. den Krieg 
mit den protestantischen Fürsten ununterbrochen fortgesetzt; der 
Schauplatz war jedoch am Rhein und in Nordteutschlaud, welches 
bereits aus vielen Wunden blutete; Bayern war von den 
Gräueln des Krieges verschont geblieben. Doch im I. 1630 
änderte sich die Scene des Krieges; es war nämlich der Schweden¬ 
könig Gustav Adolf auf den Kampfplatz getreten, mit dem Ent¬ 
schlüsse, die beiden katholischen Regentenhäuser in Bayern und 
Oesterreich zu stürzen. In kurzer Zeit hatte er ganz Nord- 
teutschlaud in seiner Gewalt, und im I. 1632 zog er in 
München ein; während seines 3wöchentlichen Aufenthaltes dort 
schrieb er über gauz Bayern starke Brandschatzungen aus. 
Bayern und Oesterreich standen in Gefahr, eine Beute der 
Schweden zu werden. Selbst nach dem Tode des Königs setzten 
die schwedischen Generäle den Krieg mit einer Grausamkeit fort, 
daß der schwedische Name in den teutschen Landen zum Ent¬ 
setzen und zum ewigen Sprichwort geworden ist. — Nach der
	        
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