Volltext: Statistische und geschichtliche Notizen über den Ort und Gemeindebezirk Andorf im Innkreise

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Urkunden haben uns nicht mehr als die obigen 3 Namen aufbe¬ 
wahrt.') Wie lange sie fortgeblüht haben und wann sie ausge¬ 
storben sind, ist nicht aufgezeichnet; wahrscheinlich noch im Ver¬ 
laufe des 13. Jahrhunderts ; und der letzte des Stammes scheint 
sein ganzes Besitzthum mit Liegenschaften, Gütern und Zehenten 
zu Andorf der Hochkirche Paffau, d. i. dem dortigen Domkapitel, 
vermacht zu haben, mit der Bedingniß, daß selbes dafür sorge, 
daß in Anbetracht der beträchtlichen Entfernung so vieler Pfarr- 
holden von der Pfarrkirche zu Taufkircheu, deßhalb zu A n d o r f 
eine Pfarrei errichtet und dotirt werde. 
Etwa erst um die Mitte des 14. Jahrhunderts (1360) kam 
diese letztwillige Bestimmung in Ausführung; das Domkapitel 
Paffau nahn: die weitschichtigen Liegenschaften und Zehenten an 
sich, erbaute neben der Kirche einen Mayerhof und ließ dagegen 
das auf der Höhe des Hügels gelegene Schloß sammt den dabei 
befindlichen Wirthschaftsgebäuden verfallen und abräumen. Als 
Pfarrsitz wurde ein bei der Ortschaft Oed gelegenes Gut erwor¬ 
ben und zugerichtet?) 
Unter den Gütern und Liegenschaften, mit welchen die ehm. 
l) In den Urkunden des Stiftes Reichersberg vom I. 1140 erscheinen 
Isinrich de A nn e n d o r f und dessen gleichnamiger Sohn, O d a l s- 
calch de Annendorf und dessen Sohn Wolfram, dann Alewig, 
Hartwig, Dietmar, Rudiger und Walther de Annen, 
dorf; man ist versucht, diese Herren von Annendorf auf das an 
der Pram gelegene Andors zu beziehen, was auch Herr B. Appel in seiner 
Geschichte von Reichersberg S. 18 und 19 jedoch irrig, gethan hat, denn 
sie gehören dem bei Plattling an der ^sar gelegenen A n n d o r f 
Arndorf — an, wo sie auch begütert waren. U.-B. 1. 300. 
-) Laut einer im Pfarrhofe A. vorhandenen Auszeichnung ergeht sich 
der Pfarrer I. Postlbauer in der Behauptung, daß der ehemalige Mayerhof 
zu A. der Pfarrhof gewesen sei; im I. 1630 habe das Hochstift Passau 
den neben der Kirche gelegenen Pfarrhof zu einem domkapitlischen Mayerhof 
umgestaltet, und die weitschichtigen Pfarrhofgrnndstücke von einem 8 Viertel¬ 
hof sammt den Zehenteinkünsten von 2244 zehentbaren Jochen an Herrn 
Hanns Toblinger (Tobler) als domkapitl. Lehen unter der Bedingniß über¬ 
geben, daß er, und ein jeweiliger Nutznießer des Mayerhofes dem Dom¬ 
kapitel Paffau alljährlich 99 Schaffet Korn abliefern solle. ^ 
Zu dem künftigen Pfarrhofe wurde das von der Kirche */* Stunde
	        
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