Nach einem 20jährigen Kampfe hatten diese Bojoarier mit
Beihilfe der Franken den Besitz des ziemlich entvölkerten Landes
behauptet, das sie nun: Bojnbaria, B ajnv aria,
Bavaria, Bayern nannten, und mit dem Austreten
dieses Volkes trat für unser Land und für unsere Gegenden
eine große Veränderung ein; eine neue Zeit begann, nämlich
das in vieler Hinsicht eigenthümliche
Mittelalter!
Die Bayern, ein tapferer, üchttentscher Volksstamm,
huldigten nüttels ihrer Stammfürsten der Oberherrlichkeit der
Franken, welche seit dem I. 496 sich zum Christenthume be¬
kannten, und so konnten denn auch die Bayern, ihre Herzoge und
der Adel, die noch dem Heidenthume anhingen, inmitten unter
einer christlichen Bevölkerung nicht mehr zurückbleiben ;T) der Werth
und die Nothwendigkeit einer christlichen Kirche in Bayern wurde
gefühlt. — Herzog Theodo II. berief aus Worms den heil.
Rupert, und dieser kam auch an den Hof nach Regensburg, und
bald beugte sich der Herzog mit dem Adel und einem Theile
des Volkes unter das Joch des Kreuzes. Doch ganz Bayern
sollte für die Lehre des Evangeliums gewonnen werden, und der
Gottesmann Nupertus unterließ es nicht, von Salzburg aus,
wo er sich seinen bischöflichen Sitz aufgerichtet hatte, in alle
Gegenden des Bayerlandes ohne Unterlaß zu wandern, den
Samen des Lebens auszustreuen, die Seelen der Christgläubigen
im Glauben zu stärken, allenthalben Kirchen zu bauen und zu
weihen, aber auch in alle Theile des Landes seine Missionsmönche
um die Herrschaft des Landes gestritten hatten, als Mord- und Streit-
Felder bezeichnet; so die Ebene vor Altöting, bei Fridorfing, bei Oster¬
hofen, in der Königswiese bei Schärding und die unter dem Namen:
„Streitfeld" bekannte Feldflur zwischen Tauskirchen und Pramau, auf
welcher zu verschiedenenmalen Waffenstücke, Hufeisen n. dgl. aufgeackert worden
sind; ferners auch bei Romstreit oberhalb Breitenberg hatte ein ähnlicher
Kampf stattgefunden.
0 Die den Bayern dienstbar und zinspflichtig gewordenen, eingebornen
Romanen und Gothen waren Christen, und hatten an vielen Orten ihren
Gottesdienst, ihre Kirchen sich bewahrt.