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wenn in der Mitte desselben ein zierlich gebauter Gemeinde-
Brunnen mit der darüber gestellten Statue des Hl. Stephan,
als Psarr- und Kirchenpatrones, errichtet wäre. Weiter zurück
am Ostrande des Dorfes, auf einer massigen Anhöhe inmitten
der Gärten steht der ansehnliche Pfarrhof mit den Wirthschafts¬
Gebäuden, und am nordöstlichen Ortssaume die beiden neuen
Schulgebäude.
Es fehlt in Andorf nicht an Gast- oder Keller-Gärten,
welche zur Sommerszeit auf das biertrinkende Publikum eine
besondere Anziehungskraft üben, vorzüglich jener des Gottfried
Hnemer, welcher seiner geschmackvollen Anlage und der schattigen
Plätze willen, weitum seines Gleichen sucht.
An dem mit einem Balköne und einem zierlichen Einfahrts¬
thore ausgestatteten Hofbauernhause vorüber, führt der Weg
zum Burgstallhügel hinan, von dessen Höhe das in die Thalmulde
mitten in einen Kranz von Obstgärten hingebettete Pfarrdorf im
Vordergründe, die aus der jenseitigen Ebene so freundlich her¬
überwinkenden Häuser des Vorortes mit dem St. Sebastians-
Kirchlein und den Stationsgebäuden im Mittelgrunde, und
rückwärts davon als im Hintergründe die bewaldeten Höhenzüge
mit dem Hochschachen als ein zwar nicht großartiges, aber sehr
anmnthendes Landschaftsbild zu schauen ist.
Lage Des .gemeinde- und PfarrbezlrKes flnöorf.
Der Pfarr- und Gemeinde-Bezirk Andorf ist ein mit
Thälern und Thalebenen abwechselndes wellenförmiges, durch
das Pram-Flüßchen in zwei ungleiche Hälften getheiltes, Hügel¬
gebiet, welches in dem, die Nordostgränze berührenden.Höhen¬
zuge — im Brucktobelholze bei Weitpoint — seine größte
Elevation über dem Meere zu 1470 Fuß erreicht, während der
Hochrücken zwischen Brandelsleiten nnb Hubmannleiten nicht zu
1400 Fuß hinansteigt; die Höhe oberhalb Haulach ist auf 1361
Fuß angegeben. Die ganze Gegend am linkseitigen Pramufer,
wie auch das linkseitige Gelände am Messen-Bache ist Thalebene
mit variirender Breite von lU—'l2 Stunde. In diesen Thal*
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