Volltext: 33. Folge (33. 1937)

Ich:"Trefo?" 
• Grünbaum: "Ja" . .. . 
Ich: tfKönnen Sie mir den Gruncl Ihres Verhaltens angeben?^ Ist vielleicht 
die Küche-besser? Oder ist die Gesellschaf t eine angenehmere? (Im Trefo- 
Speisesa.al speisten :fiusse.r Grünbaum dretssig palästinensische Araber und 
einige deutsche Juden.-.) •. ; 
'Grünbaum: "Nein" ' ■• • • t 
Ich: "Eeshalb a-iso?" ' ■■ - 
Grünbaum: "Nur aus Gewohnheit. . . |( •• - 
- Ich: .Was für eine Gewohnheit gibt es da?" . 
Grünbaum: "Aber Herr.Rabbiner ich begreife nicht,.dass Sie sich mit 
derartigen Kleinigkeiten abgeben. Ich würde Ihnen das garnicht, zumuten. 
Ich: "Begreifen Sie nicht, Herr Doktorfdass Sie durch Ihr Verhalten 
<äie Gefühle der religiösen Juden verletzen?' 
Grüftbaum: /'Wäs' kümmert, das euch? 
Damit war'unser Gespräch?beendet. . . • 
Am Schabbos nach der 'ersten Mahlzelt, verkündete einer der anwesenden 
•Ohaluzim,dass Herr Grünbaum, Mitglied der Jewish Agency, um 5 Uhr im Ko¬ 
scher- Speisesaal.einen Vortrag über den Zionismus halten werde.Als ich 
davon erfuhr, lud ich zu mir einige junge Leute und erklärte Ihnen, was es 
bedeutet, wenn ein Jude, Mitglied, der höchsten Instanz einer Körperschaft 
die einen Grossteil 'des jüdischen Volkes vertritt, Trefo esse. Die jungen 
Leute stimmten mir. zu, fanden sich, zum Vortrag ein, dessen Verlauf sie mir 
dann wie folgt schilderten: Als ,Grünbaum das Podium bestieg, fragte ein 
lunger/ Männ': ' f //ar}jm;' speisen Sie von der Trefo-Küche?" Grünbaum antwortete 
nicht„ Der "junge Mahn fragte wieder: "Warum wählen Sie beim Mittag die 
arabische Gesellschaft "im Tref o'-Speise sah!, während Sie mit Vorträgen zum 
Geldsammeln zü uns Juden in den Koscher-Spe isesaal kommen' Uriinbaum gab 
wieder keine Antwort. rief •einer:" Ich /glaube es wäre besser, wenn Herr 
Grünbaum seihen Vortrag im.Tref o-Speisesaal vor seinen arabischen Freunden 
hielte.1' Jetzt eridlic'ft müsste Grünbaum'erwidern: "Wenn Ihr unbedingt eine 
Antwort haben wollt"-,' erklärte er," so werde ich sie euch geben, aber ich 
zweifle sehr, ob sie euch befriedigen wird. I c h --b in nie h, t r e - 
1 i g i-ö s. , i c h habe mit d e' r j ü.d i" sehen R e 1 i - 
r i o n" n i c' h t s; G eme ins ame s .Die mich als Mitglied der Je- ^ 
wis'h''Agency gewählt haben," WuSsten davon,iich habe also niemanden betrogen. 
Diese Worte riefen einen unbeschreiblichen Tumult hervor,Grünbaum ver- 
lieäs* tim-tend den Saal und der Vortrag kam nicht, zustande.- 
• Ich. versprach.'den Mitreisenden, diesen Vorfall zu veröffentlichen, 
was ich hiermit erfülle .Eine Komment is rung dieses Vorfalles halte ich für 
überflüssig, der nackte Tatsachenbericht spricht Bände. 
H e i t e r e ' E c k .e ! 
Aus Erez' Israeli. . * - 
Endlich haben -wir in Jischuw eine Einheitsfront gegen die Teilung Palästi¬ 
nas.Selbst die Agudisten sind dagegen. Auch die Agudisten warum die? Siar 
fürchten, wenn sie am Schluss der .Sehemona Esra die drei Schritte na oh 
rückwärts machen, in den Jam (Meer) hineinzufallen. 
Herausgeber:Ne;j-Zion.Organisation,Ortsgruppe LJ.NZ a.D. ,Gust.Ederstr.5 
Verantwortliche? Schriftleiter: Ernst .HARTMANN , LINZ a .D. ,Lands tr. 68.
	        
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