Volltext: 32. Folge (32. 1937)

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Die religiöse Erzieh^g_in_Österreich._t 
Unter dem Vorsitz des Oberrabbiners Dr»TAG-LICHT und im Beisein samt- 
"licher Rabbiner und Grossrabbiner Wiens, sowie Vertreter aller jüdischen 
Kultusgemeinden Österreichs, fand in Wien eine Konferenz statt, die sich 
mit der religiösen Erziehung der jüdischen Jugend befasste. In eltio.rijig- 
lichen Worten wurde vcn allen Rednern auf die immer mehr wachsend mate¬ 
rielle Not der jüdischen Jugend Österreichs hingewiesen und eine Reihe 
Beschlüsse zur Abhilfe gefasst, Insbesondere wurde die Notwendigkeit ler 
Unterstützung des Thorastudiums in den Bibelschulen und den Jesohiwot un¬ 
terstrichen/ Zur Stärkung dieser Institutionen und Propaganda sollen weh¬ 
rend des bevorstehenden Schewuot-Festes in allen Synagogen Predigten an¬ 
gehalten und Sammlungen veranstaltet werden» 
AUS_LINZ_._ 
Kon s e q u e n z - ganz ungenügend!! Unsere in der letzten Folge 
veröffentlichten ideologischen Ausführungen haben in der Linzer Zionisti¬ 
schen Ortsgruppe grosse Nervosität hervorgerufen. In der Ausgabe der Mit¬ 
te Hungen""vom 28. ~pril l.J. werden uns ganze Seiten gewidmet, obwohl 
dort Vor nicht allzulanger Zeit zu lesen war, dass auf Ausführungen der 
N.Z.0.-Nachrichten überhaupt nicht mehr reagiert werden würde. Wir bitten 
ahm: unsere Leser unser letzthin erschienenes Blatt und die erwähnte „Mit- 
teilungen"«Nummer zu vergleichen und sie werden finden, dass unseren rein 
sachlichen Ausführungen nicht ein ernstes Argument, sondern bedauerli¬ 
che Beschimpfungen entgegengesetzt wurden. - Wir versichern die jüdische 
Öffentlichkeit von Linz/'dass wir auf dieses schon sehr tiefe Niveau r i cht 
herabsteigen werden. Zu sachlicher Diskussion sind wir bereit, Beschimpfun¬ 
gen aber überlassen wir auch in Zukunft der anderen Seite. Eines jedoch 
möchten wir dem Verfasser dieser unjüdischen Auslassungen in den „Mittei¬ 
lungen" .raten! Wenn er uns schon sachlich nichts entgegnen kann., dann möge 
er konsequent "bleiben und — schweigen! 
Auch die Linzer WIZO hat uns eine „Widerlegung" der gegen sie ge¬ 
richteten Anwürfe nicht ersparen können. Unserer treffenden Kritik wird 
die erschütternde Tatsache entgegengehalten, dass die Wizo im Jahre 1335 
(also vor 2 Jahren:!) doch.einige Vortrags- und Unterhaltungsabende veran¬ 
staltet hättec........... 
Gefällt Ihnen das_? Wir können neuerlich nicht umhin, auf einen sehr 
kuri(:ien"'M'sstaHd"zu"verweiseni Das Blättchen „Mitteilungen" wird bekannt¬ 
lich nicht nur im ausgiebigsten Masse von der Kultusgemeinde subventioniert, 
sondern euch jeder Verein wird zu einer jährlichen Beitragsleistung verhal¬ 
ten, Es wäre gewiss begreiflich, dass man ein Parteibl-*" tt zur Verbreitung 
der Ideologie"einer Bewegung, zum Zwecke von Informationen und Auseinander¬ 
setzungen herausgibt, wenn sich die betreffende Bewegung, bezw. Ortsgruppe 
das Blatt selbst bezahlt • Es gehört jedoch eine gewisse „Gemütlichkeit •' ^ da¬ 
zu, ein öffentlich subventioniertes Blatt, das lediglich als eine Art Mit¬ 
teilungsblatt gedacht ist, zu parteipoIitischen Auseinandersetzungen zu 
verwenden. So wirdin der Nummer vom 28. v.M. der „Mitteilungen" nicht eine 
einzige Kul tusgemeinde-Nachricht gebracht. Es wäre besser, die öffentlichen 
Gelder für dringendere Zwecke, wie etwa Fürsorge, etc. auszugeben» Benötigt 
die Zionistische Ortsgruppe in Linz ein Parteiblatt, dann soll sie sich 
dieses.mit eigenen Mitteln erhalten, wie wir dies tun. Ist sie dazu nicht 
imstande, erübrigt sich jeder Kommentar. 
AUS^IffiR^ORTSGRLTPE^ 
Brit Naschim Leumijot. Da die diesbezüglichen Vorarbeiten soweit ge- 
diehen" sind,"wird die'Konstituierung der Ortgruppe LINZ bereits in der 
ersten Hälfte des Monates Juni stattfinden.
	        
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