Volltext: 28. Folge (28. 1937)

REVISIONISTISCHES 
NACHRICHTENBLATT 
V-bjD. 
ZIONISTISCHEN 
ar die jüdische Bevölkerung 
öer Alpenländer. Organ der 
L 
IGANISATION. 
L'ß.Schebat 5697. 
28.Folge. 
LINZ a.D., am 7.Feber 1937. 
Königliche Kommission. - Juden und Araber, 
Die zur Untersuchung der Unruhen in Palästina eingesetzte 5gliedrige 
■vonigliche Kommission hat unter dem Vorsitz von Lord Peel nunmehr nach 
THehrwöchentlichem Aufenthalt im Lande ihre Arbeiten abgeschlossen.Die Mit- 
g^i'eder der Kommission haben Palästina bereits verlassen und werden nun in 
^ondon das Ergebnis ihrer Arbeiten in einem Gutachten über die allgemeine 
Situation des Mandates zusammenfassen. Ob "dies in Form eines Weißbuches 
-aer in anderer Weise geschehen wird, steht noch dahin. 
Die Kgl.Kommission in Palästina hatte Gelegenheit, die Wünsche und 
Beschwerden der verschiedenen Bevölkerungsteile entgegenzunehmen.Obwohl 
t;831 t Bekanntwerden der beabsichtigten Einsetzung einer Untersuchungs- 
Koramission sowohl bei den Juden als auch bei den Arabern vorerst beschles- 
aen hatte, diese zu boykottieren, kam man in den Kreisen der Jewish Agency 
ocnließlich zur Ansicht, doch vor der Kommission zu erscheinen. Die Araber 
■erfolgten eine andere Politik: sie ließen erst die J'uden vor die Kommis- 
3icn genen, hielten den Boykott bis in die letzten Tage der Anwesenheit 
der Kgl.Kommission aufrecht, um abzuwarten, bis die Juden gleichkam ihr 
Ailver verschossen hätten. Da änderten sie plötzlich ihren Entschluß und 
erschienen vor dem englischen Tribunal, um ihrerseits auszusagen. 
Es ist eigenartig und mutet ganz sonderbar an, wenn man die Protokol¬ 
le, soweit sie bekanntgegeben wurden, verfolgt. In wochenlanger Arbeit be¬ 
reitete die Exekutive der Alt-Zionistischen Organisation statistisches Ma¬ 
terial und Daten über die bisher von den Juden geleisteten Arbeiten vor. 
j3 erscheinen vor der Kommission Menschen, die in stundenlangen Vorträgen 
•,ie bekannte Tatsache des großartigen Aufbaues Palästinas durch die Juden, 
aeren finanzielle Opfer u.svw. mit Dokumenten belegen und manchmal schüch¬ 
tern zu erklären wagen, daß die Palästina-Regierung diese Bestrebungen der 
aden nicht voll unterstütze. 
^en "-^^^-^-i-schen Höhepunkt bildete die mehrstündige Rede des Herrn 
:-rof. WEISMANN, die in dem Anerbieten der „Paritäts-Pormel" ihren Ausdruck 
and. Man kann diese Ausführungen als eine „rethorische Leistung" bezeich¬ 
nen, vom zionistischen Standpunkt bedeutet sie nichts anderes als ein pol¬ 
itisches „Harakiri- Kein Wort des Vorwurfes.gegen die Mandatsregierunc. 
aß unter ihrem Regime die Juden in Erez Israel wie Tiere von den arabi¬ 
schen Mordbanden abgeschlachtet wurden, kein Wort der Erregung darüber,daß 
uneinbringlicher Schaden der palästinensischen Volkswirtschaft durch den 
";hanlangen Streik zugefügt wurde, keine St>ur eines tuarissenen politisch--" 
Programmes, das klar und deutlich die Ziele und Absichten enthält, sondern 
./.voß eine wunderschöne von „ethischen Idealen'4 und weltfremden. Sohv/firmerc-1- 
... geschwängerte Rede, über die sich begreiflicherweise die Aiihänr seigreh ^ v 
i".i Lobeshymnen nicht genug ergehen konnte. 
Noch immer hoffte man, daß wenigstens einer von denen, die sich 
nl «Jüdische Führer" zu sein, vor der Kommission üj.igesbhffiinkt die ver¬ 
werfliche Handlungsweise der Mandats regie rung aufzeigen und uie jüdischer.
	        
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