Volltext: 21. Folge (21. 1936)

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für die jüdische Bevölkerung 
der Alpenländer - Organ der 
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ionistisohen rganisation. 
22.Schewat 5696. 21«Folge Ortsgruppo Lins a/D.,15.Feber I936 e 
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Vollettosdij^es _F i a s k 0 der Politik dar; alton Zionisti sehen Organisation. 
Aus Paljistim kommen in. den letzton 'wichen und Tagen bö'ae Nachrichten« Abgesehen 
davon,dass sich trotz der Dementis offizieller Propagandasteilan der Zionistischen Organisation 
die Krise unter dem Einfluss der letzten Ereignisse immer mehr verbreitert.kommen jeden' Tag - 
neue Meldungen Uber Erschwerungen der j'üui sehen Einwanderung seitens der Mandatsregierung,Bin 
Gesetz gegen die Juden jagt das andere»Mitte DoRemberg vorlautbarte der Hohe Kommissar die 
Einführung des Parlaments.. drei Wochen spater ver lautbar te die Palästina-Regierung die neue 
"Imigration Ordinance"(Binwanderungsvercrdnung^idas sich gegen., die illegale Einwanderung rich¬ 
tet. "ILLEGALE" sind Juden,welchen es nicht gelungen ist,eines der nur durch Geld und viel 
Protektion erreichbarennEinwa»derungszertifikateHra bekommen und die unter dem Drucke "gro'ssfcer 
Not und Leiden, 0 h n © Zertifikat nach Palästina gefahren sind um sioh dort eine menschen¬ 
würdige Existenz zu gründen. Das neue Gesetz,das von Hitler-Deutschland und Sowjetrussleend ab- 
gesehen-in keinem anderen zivilisierten Staate möglich v&re,behandelt diese "I 1 1 eg a 1 ö n" 
wie fluchwürdige Verbrecher .Sie werden an den Grenzen aufgefangenen den Kerker nach Akke ge* 
schleppt und zu jahrelangen Zuchthausstrafen verurteilt» Fürchterliche Begebenheiten werden 
von dert berichtet.Sc der Fall des betarischen Einwanderers Arilowslcy.der ebenfalls wegen 
illegaler Einwanderung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde und infolge der unmenschliehen 
Behandlung an Typhus starb,Er und soviele vor ihm starben ganz allein,mit niemanden konnte er 
ein letztes Y.ert sprechen« Niemand protestiertejven diesen Dingen will die< zufriedene und satte 
Führung dor Z i 0 n <;r •. fticht^iThöron, Wozu auch protestieren)» erstens ein S e t a r i und 
zweitens nutzlos. Das lieu« Schidachgosets sieht aber ws. vcr,dass jeder Jude,der einem illegalen 
Einwanderer Obdach gewährt, mit einem Jahr Gefängnis bestraft wird«Nicht einmal seinen leib¬ 
lichen Bruder darf er beherbei-gen., sondern ist gezwungen ihn von der Schwelle zu jagen.So 
werden also Juden behandelt in dem Lande, das der Völkerbund zum jüdischen Nationalheim 
bestimmt hat. ' 1 
Nun kommt dieser Tago die neuerliche Hiobsnachricht# von der Erla'ssung des' nouen '' 
palästinensischen Bodengesotzes, demzufolge Araber nur daxu: Boden an Juden verkaufen dürfen, 
wenn der Verkäufer ein zu seiner Existenz erforderliches Minimum an Grund und Boden behält« 
Dies ist gleichbedeutend mit einor völligen Sperre des jüdischen Bodenerwerbes in Palästina 
und der jüdischen Kolonisation als solcher« 
Die neue Einwanderungs-Soh0dule v/ur4e ?ür das Halbjahr auf«die Hälfte^ 4»ty». auf 
29OO Zertifikate beschränkt» 'dierQuete"zur Erreichung eines Kapitalisten-Zertifikates von 
Pf. 1.000 auf Pf.2*000• erhöht, Familien-und Angehörigen-Zertifikate werden nicht ,mehr gegeben 
und so geht die Liste der Crossen politi soh 0 n',|L "Erfolgsserie " des Herrn "Weizmi.nh 
und seiner Trabanten weiter» 
Vor einem Jahr hat man die Revisionisten aus der Zionistischen Organisation ausge¬ 
schlossen, weil sie nicht gewillt waren,die defaitistische Politik dor Zion»Organisation weiter 
mitzumachen. Noch am Kongress der"Lusarner-Transfer-Aktiengesollschaft" im September 1935 
drückte Herr Prof.Weizmann seine Zufriedenheit über das Verhältnis zur Mandatarregierung aus, 
sein persönlich so ausgezeichnetes Verhältnis zum High Kommissionär von Palästina, bei dem er 
so oft in eitel Liebe und Wonne zu Tee gewesen» ^Ver erinnert sich nioht daran, das 3 diese 
Versammlung in Luzern sogar den Mut gehabt hat, eine "Judenstaat sie solution" mit überwiegender 
linker Mehrheit abzulehnen, um Gott behüte der palästinensischen Mandats-Rogierung nichtMw-!d*h" 
zu tun. 
Viir haben stets jeden Personenkult abgelehnt und tun dies auch heute.Derselbe Horr 
Weizmann,dem seine Beziehungen zum Mandatar immer wichtiger waren,als sein Verhältnis zum j'üd« - 
Volk, ruft heute nun zum Kampfe, schreit "Verrat " und droht mit der Anrufung des Internat"?rn. 
Gerichtshofes im H a 0 g. Vier glaubt ihm noch ««..?? Weder der Mandatar, am allerwenigsten 
aber das jüdische Voll;,dem man durch n5 Jahre einzureden' vorsuchte, dass die politischen 
Positionen und Rechte der Juden in Palästina nur von den wirtschaftlichen und kolonisa¬ 
torischen Errungenschaften abhängen und das die ''toi^tru^ive^ Aufbauarbeit das Primat übe? 
die Politik habe«.
	        
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