Volltext: 8. Folge (8. 1935)

Ankündigungen! 
wir benützen die Gelegenheit der Anwesenheit des Herrn Oberkantor Hermann 
Gwillmann in Linz, um der jüd.Bevölkerung am Samstag den 8.Juni 1935 einen 
grossen Konzertabend zu vermitteln. Herr Oberkantor Gwillmann wird Arien 
und Lieder in hebräischer,deutscher,italienischer und russischer Sprache 
sowie lithurgische Gesänge zu Gehör bringen. Einladungen mit Programmfolge 
ergehen rechtzeitig. e 
In den nächsten Wochen wird hier Herr Dr.Wolfgang v.Weisl aus ®ien über ak¬ 
tuelle zion. Probleme sprechen. Nähere Mitteilungen folgen. 
Der Präsident der Union d.Z.R. Vladimir Jabotinsky spricht am l.Juni 1935 
um 8 Uhr abends im grossen Konzerthaussaale in Wien. Von Linz geht Samstag 
den l.Juni nachm. ein Autobus nach Wien. Wer teilzunehmen wünscht,rufe Te¬ 
lefon Nr.3392 an. Fahrpreis Iiin-und Zurück ca. S 12.--. 
"Die N eue Welt" bringt in ihrer Nummer 466 folgenden Bericht: 
Statt Theodor Herzl - Karl Marx! 
Aus einem Bericht über die Landeskonferenz d.Zion.Arbeiterpartei "Poale 
Zion in Warschau: 
Der Saal ist mit roten Fahnen dekoriert. An der wand hängen Bilder von Marx, 
Borochow und Arlos or of f .Das Orchester spielt zur Eröffnung die poale-zlon. 
Hymmne. Nach der Rede des Mitgliedes der Zion.meltexekutive Elisier Kaplan 
spielt das Orchester die " Techesekna" und die Delegierten singen die "In¬ 
ternationale" und verschiedene Arbeiterlieder .Damit wird die feierliche Er¬ 
öffnungssitzung geschlossen. 
Keine Fahnen in der blau-weissen NationalvFarbe, nur rote.Keine Hatikwah..* 
nur Arbeiterlieder und die "Internationale", kein Bild von Theodor Herzl, 
dem Schöpfer des Zionismus, dem Befreier, der in Hingabe an sein jüd.Volk 
gestorben ist, dafür ein Bild von Karl Marx, dem getauften Juden, dem gif¬ 
tigsten Feind des jüdischen Volkes, der ^en Satz geprägt hat,man müsse den 
jüdischen Geist aus der menschlichen Gesellschaft ausrotten, wenn man sie 
erlösen will. Unter diesem Bilde spricht der Vertreter der Zion.Exekutive 
zu Menschen, die sich Ziohisten nennen und heute die zion.Bewegung beherr¬ 
schen. - So weit haben wir's gebracht. - 
Aber auch in zahlreichen anderen Fällen hat es sich ereignet, dass man die 
Bilder von Karl Marx, des Renegaten und Judenhassers vor dem Herzl setzt. 
In Erez hängen in Kolonien und Gebäuden der Histadruth Bilder von Marx und 
Lasalle, während Herzl's prachtvolles Porträt'zumeist nicht zu sehen ist. 
Am l.Mai wird von der Histadruth nur mit roten Fahnen beflaggt, die jüdische 
Nationalfahne ist verpöhnt. Dass die Hatikwah durch die internationale über¬ 
schrien wurde hat sich leider nur zu oft auch auf Schiffen nach Erez zuge¬ 
tragen. Es soll auch nicht verschwiegen werden, dass am Bassler Kongress 
1931 linke Zion. das Bild Herzl's von der Stirnseite des Saales heimlich 
entfernten und sich der Präsident Sokolow weigerte die Sitzung zu eröffnen, 
insolange Herzl's Bild nicht wieder an seinem Platze hänge. Urddiese Leute 
bieten heute im Namen Herl's den Schekel an. 
Zwischen dem Leiter des Einwanderungsamtes der Exekutive Grünbaum und Dr. 
Hoffmann Mitglied der Exekutive der reltunion der Z.R. , werden jetzt Ver¬ 
handlungen geführt mit dem Ziele eine Verständigung in der Frage der Mitbe¬ 
teiligung der Rev. an der von der Palästinaregierung der Jewish Agency zur 
Ver ügung gestellten Zertifikate für Arbeitereinwanderer zu erreichen.In — 
zwischen hat die Zion.Exekutive der Rev.Union und dem Berlth Trumpöldor 
eine der Stärke ihrer Hachschara Gruopen entsprechende Anzahl Elnwänderer- 
zertifikate aus der laufenden Schedule bewilligt und dabei das Kollektiv¬ 
recht des Betar anerkannt. Die Verhandlungen die zu dem Zwecke angebahnt 
wurden, um eine getrennte Aktion der Rev.Exekutive bei der Regierung zu ver¬ 
hindern, dauern fort. e 
Schicket Euere Kinder in den grössten jüdischen Jugendbund Brith Trumpeldor! 
Spendet für den Tel Hay Fond ! 
Eigentümer und Herausgeber:Verein der Zion.Rev.Linz,Landstr.68 im Selbstver¬ 
lag . 
Verantwortlicher Schriftleiter: Ernst Hartmann, Linz, Lands tr. 68
	        
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