Volltext: Fremdenführer von Bad Hall in Oberösterreich

Rathscliliige für den Ciirgast. 
79 . 
Bei dem Jodwasserzusatze zum Badewasser wird ärzt¬ 
licherseits folgender Hauptgrundsatz beobachtet: Es wird 
mit einer kleinen Menge angefangen, mit einer bestimmten 
Quantität gradatim bis zu einer gewissen Höhe gestiegen, 
dort eine Zeit lang geblieben und wieder bis auf ein be¬ 
stimmtes Mass zurückgegangen. 
Die Zeit der Cur richtet sich wohl grösstentheils nach 
der Schwere des Leidens und auch natürlicherweise nach 
dem Zeiträume, den der Kranke vermöge seines Berufes 
der Cur zu widmen imstande ist. Ist der Kranke ein 
kräftiges Individuum und schreibt ihm seine Zeit zur Cur 
einen etwas zu kurzen Termin vor, kann er auch zeitweise 
Doppelbäder nehmen, das heisst, zweimal des Tages,. 
Vormittag und Nachmittag baden. 
Die geringste Curzeit ist in der Regel der Gebrauch 
von 30 Bädern. Es gibt auch Kranke, die 50, 60, ja noch 
mehr Bäder nehmen müssen. Die Zahl der Bäder richtet 
sich, abgesehen von der Zeit, die der Kranke zur Cur 
verwenden kann, lediglich nach der Individualität des¬ 
selben und nach der Schwere des Leidens. 
Es gibt ferner Krankheiten, die obwohl der damit 
Behaftete mit Nutzen die Bäder gebraucht, eine Trinkcur 
entschieden contraindiciren, und umgekehrt solche Fälle, 
wo der Betreffende nur trinken und nicht baden darf» 
Dies zu bestimmen ist wieder nur einzig und allein Sache 
des Badearztes. 
Bekommt der Kranke im Bade oder unmittelbar nach 
demselben Zufälle, als: Schwindelanfälle und Congestionen 
zum Gehirne, Herzklopfen, Ueberreizung des Nerven¬ 
systems , ja selbst Blutungen aus der Nase , Lunge,. 
Uterus etc., entdecke er dies sogleich seinem Arzte, da. 
es ja auch, obwohl sehr selten, Leute gibt, die das Jod 
nicht vertragen. 
Die Temperatur des Bades wird vom Arzte genau 
vorgeschrieben. 
Die Zeit, während welcher der Kranke im Bade zu 
verbleiben hat, wird auch grösstentheils vom Arzte be¬ 
stimmt und schwankt zwischen 20 und 30 Minuten.
	        
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