Volltext: Fremdenführer von Bad Hall in Oberösterreich

8 Geschichtliches über Bad Hall und Umgebung. 
Andere sagen jedoch, Thassilo hätte keinen Sohn 
namens Gunther gehabt, und komme dieser Name erst 1232 
vor. Das Stift wurde 777 gegründet und die ersten Mönche 
kamen aus Niederalteich in Bayern. 
Das Kloster hatte durch die Einfälle der Ungarn 
viel zu leiden und wurde mehrmals gänzlich und öfters 
theilweise eingeäschert. Grossen Schaden und viele Drang¬ 
sale erlitt Kremsmünster zur Zeit der Bauernkriege. 
Besonders sehenswert im' Stifte Kremsmünster sind : 
Die Kirche, die Sternwarte, die Bibliothek, die Sommer¬ 
abtei, der grosse Kaisersaal, die Schatzkammer, die Ge¬ 
mälde und Kupferstiche, der Fischbehälter etc. 
Das Marmorportal in dem Prälatenhof sammt den 
drei Statuen Thassilos, Karís des Grossen und Heinrich 
des Heiligen rühren von dem Bildhauer Johann Spatz, die 
Freskomalereien in der Stiftskirche von den Brüdern 
Grabenberger her; die Bilder der deutschen Kaiser an den 
Wänden des grossen Speisesaales schuf Martin Altomonte. 
Das Hochaltarblatt stammt aus dem Jahre 17 13 von Wolf 
aus München, andere Altarblätter lieferten Remp, Loth, 
Roseifeld u. a. Alle diese Künstler lebten und wirkten 
zwischen 1650 und 1750. 
Das Stift Kremsmünster zählt 70 Aebte. Von den 
letzten Aebten, die noch unseren Zeitgenossen theilweise 
persönlich bekannt sind, regierte Thomas Mitterndorf er 
1840—1860, ein hervorragend organisatorisches Talent, 
Dr. Augustin Reslhuber, i860—1875, ein hochgelehrter 
Astronom. 1875—1881 Cölestin Gangibauer (gestorben 
December 1889 als Cardinal in Wien). Dçr jetzige Abt, 
Leonard Achleuthner (seit 1885 Landeshauptmann von 
Oberösterreich), ist eine weit bekannte und als lang¬ 
jähriger Gymnasial-Professor und Director hochberühmte, 
allseitig geachtete Persönlichkeit. 
In der Nähe des Stiftes Kremsmünster ist das Dorf 
Kirchberg mit der demselben gehörigen Filialkirche. 
Kremsegg, ein Schloss in der Nähe von Krems- 
miinster mit schöner Aussicht über das Kremsthal. Der 
Erbauer dieses Schlosses ist unbekannt und war dasselbe 
einst mit Thürmen und Wassergräben umgeben. Zu Anfang des 
15. Jahrhundertes besass es ein Edler Andreas von Roth.
	        
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