Volltext: Mühlkreisbahn

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Der Pfarrbezirk beschreibt mit dem Linschluss der Schlägler 
Waldungen 9 Stunden im Umkreise, Hier befand sich bis 
zur Errichtung der Pfarre ein Einsiedler, der später zur 
natürlichen Lebensweise zurückgekehrt, sich in Nohrbache in 
Weib nahm.^) 
Rlaffer (am klaffenden N)asser, alter Saumweg 
von Passau daher und über Glöckelberg nach Gberplan) 
wurde \522 durch Probst Sigismund vom Grafen Johann 
Hardeck für das Stift gekauft und auch hier fruchtbares 
Feld geschaffen; Dorf zur Ulrichsberger Pfarre gehörig. 
Ulrichsberg, ein sehr ansehnliches Pfarrdorf, auf einem 
Berge gelegen, 2 Stunden von Schwarzenberg und \ Stunde von 
Aigen entfernt, einst zur Pfarre Aigen gehörig, erhielt seine, dein 
heiligen Ulrich geweihte Kirche im s Jahrhundert (j(338) durch 
den Schlägler probst Ulrich, von dem auch der Ort den Namen 
*) Schwarzenberg verdankte die Errichtung der Pfarre dem dortigen Einsiedler 
Anton Iungwirth. Er war früher Pfisterer im Stifte gewesen und an das klösterliche 
Leben gewöhnt, kam er J764 auf den Gedanken, Einsiedler zu werden. Lr zog sich 
in seine Heimat zurück und Abt Siard gab endlich seinem Drängen nach und überließ 
ihm in der Nähe der Grenze auf Lebenszeit eine Waldstrecke und eine Miese. Allein 
bald war er mit seiner Einsiedelei nicht mehr zufrieden, er wollte eine größere An- 
siedlung von Einsiedlern gründen und auf eigene Rosten selbst eine Pfarrei errichten, 
wenn Abt Siard einen Priester stellen würde. Er meinte, das zustande bringen zu 
können, da zwei Bauerssöhne von Iandlesbrunn Einsiedler werden wollten, deren be- 
deutendes vermögen er zum Kirchenbaue verwendet hätte. Da Abt Siard, der sich 
öfters dem passauer Bischöfe gegenüber über des Einsiedlers Ungehorsam und Eigen- 
sinn beklagte, nicht sogleich eingieng, so wandte er sich an probst vitola, die Ge- 
meinde that auf seine Anregung desgleichen, und so wurde 1(783 Schlägel die Er¬ 
richtung der Pfarrei Schwarzenberg befohlen. In Schwarzenberg war alles zu bauen, 
da die Kapelle Iungwirth's nicht im mindesten genügte, obgleich er anfangs die Sache 
so dargestellt hatte, als ob seine Kapelle für die Pfarrkirche und seine Behausung für 
den Pfarrhof ganz geeignet wäre. Siard hatte die Regierung ersucht, daß sie ihm zu 
diesem Neubaue von der Rosenkranz-Bruderschaft 2000 fl. und von der Kirche von 
St. Wolfgang J500 st- überlassen möchte und daß er ein Legat von 2000 si., das der 
verstorbene Schulmeister ). Vrtner von Aigen J768 für die Nexomuk-Kapelle, deren 
Bau sisirt wurde, gestiftet hatte, dazu verwenden dürfte. Allein nur das letzte wurde 
ihm bewilligt. J784 wurde zu bauen begonnen. Nach dem Kostenüberschlage kam 
der Bau der Kirche auf wenigstens 5000 fl., der des Pfarrhofes auf J500—2000 fl. 
Die Gemeinde, für die diese Pfarrerrichtung eine große Wohlthat war, Schwarzenberg 
zählte damals <^5, die Angerhäuser 200 Seelen, konnte nur Hand- und Zug-Robot 
leisten. Am 26. August J(787 wurde die Kirche vom ersten Bischof von Linz, Ernst 
Johann Grafen von Herberstein, zu Ehren des heil. )ohann von Nepomuk consecrirt.
	        
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