Volltext: Die Lehren des Krieges [1]

Welchen Feind hätten wir nach dem russischen Riesen noch 
zu fürchten? Wir sind wieder das alte Österreich „an Siegen 
und an Ehren reich". Ich sage das nicht unter dem berauschen¬ 
den Eindruck unserer gedrängten Erfolge seit der glorreichen 
Maienschlacht in Galizien, das heldenhafte Ringen wider 
die Überzahl die ganze Zeit vorher hat uns nicht minder 
Ehre gebracht. Es war die notwendige Vorbereitung für 
den letzten entscheidenden Schlag. Die Tat, für welche der 
sagenumsponnene Arnold von Winkelried gepriesen wird, 
daß er die Speere der Feinde aus sich vereinigte, um den Eid¬ 
genossen eine freie Gasse zu bahnen, sie ist von unseren Truppen 
getan worden, als sie im trotzigen Mut die Übermacht der 
Russen anliefen, um ihre Heere auf sich zu vereinigen und 
dem Bundesgenossen freie Bahn zu schaffen. Der Über¬ 
macht weichend und dann wieder vordringend, unermüdlich 
haben sie durchgehalten, bis der treue Genosse uns den Dienst 
vergelten konnte und seine Armeen mit den unferigen ver¬ 
einigte, um den gemeinsamen Feind zu überwältigen. 
Der echte Mann wächst in seiner Kraft, je größer die 
Mühe und Gefahr, und so ist Österreich-Ungarn in dem 
schweren Ringen des Krieges gewachsen, es hat die höchste 
Probe der Mannheit bestanden. Unsere Truppen sind heute 
zahlreicher und besser gerüstet, als zu Anfang, sie sind kampf- 
geübter und gestählter, sie sind siegesgewiß. Mögen sie ihren 
Ruhm freudig genießen und wir mit ihnen! Ohne Ruhm 
kann kein Volk leben, er ist die köstliche Nahrung für den 
Willen der Massen, er ist das nährende Manna vom Himmel 
des Erfolges. Zu lange Jahre hat der Österreicher den 
Erfolg entbehrt, in diesen Jahren sind viele Hoffnungen 
gewelkt und von denen, die in dieser Zeit zu Männern 
herangewachsen sind, ist gar vielen der Mut gesunken, beson¬ 
ders in den Schichten, die mit der Verantwortlichkeit der 
Führung belastet sind. Nun ist das in dem gewaltigen 
Ringen des Krieges anders geworden. Die Jünglinge, die 
ins Feld gezogen sind, sind dort zu Männern geworden, und 
wenn unsere eisernen Söhne blumengeschmückt als Sieger 
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