Volltext: Hegels Leben, Werke und Lehre. [8. Band. Erster Theil] (8,1 / 1901)

Die Objectivität. 
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* Ebendas. S. 224 u. 225. 
3, Der ausgeführte Zweck. 
Der subjective Zweck führt uns in den endlosen Progreß, da jeder 
erreichte Zweck wieder Mittel für neue Zwecke ist, und jeder zu erreichende 
Zweck Mittel fordert und voraussetzt. Wie das Endliche als solches 
den endlosen Progreß zur nothwendigen Folge hat, so geräth in diesen 
Widerspruch auch die endliche und äußere Zweckmäßigkeit. Und wie 
das wahrhaft Unendliche den endlosen Progreß überhaupt vollendet 
und aufhebt, so wird dadurch allein auch hier im Gebiete der Teleologie 
dieser endlose Progreß vollendet und aufgehoben, in welchem jedes 
Mittel Zweck ist und jeder Zweck wieder Mittel, so daß am Ende 
nichts anderes zu Stande kommt als lauter Mittel. Das wahrhaft 
Unendliche ist in diesem Fall der unendliche Zweck: nicht die äußere, 
sondern die innere Zweckmäßigkeit. 
Die Ausführung des Zwecks ist, wie schon bemerkt worden, ein 
Schluß, dessen Mittelbegriff die Mittel sind. Die Beziehung des 
subjectiven Zwecks auf das Object als Mittel ist die erste Prämisse; 
die Beziehung des Mittels auf das Object als Material, in und an 
welchem der Zweck sich zu gestalten hat, ist die zweite. Jede der beiden 
Prämissen geräth in unendliche Vermittelungen, da sich das Reich der 
Mittel nach beiden Seiten ins Endlose erstreckt. Daher kommt die 
subjective Zweckthätigkeit aus den Mitteln nicht heraus und vor lauter 
Mitteln nicht zum Zweck. 
Und der subjective Zweck selbst mit allen seinen Besonderheiten, 
seinen zufälligen und mannichfaltigen Inhaltsbestimmungen ist, bei 
Licht besehen, nichts anderes als das einzelne Subject, das als solches 
ein Object ist und zur Objectivität gehört, wie der Mensch zur Natur, 
obwohl er sich von derselben unterscheidet und mit seinen particnlaren 
Zwecken und Interessen ihr gegenübersteht und sie braucht. Die 
Teleologie als endliche und äußere Zweckmäßigkeit kommt so wenig 
aus den Objecten wie aus den Mitteln heraus; vielmehr theilt sich die 
Objectivität in zwei Gebiete: in das Reich der zwecksetzenden Objecte 
(subjecte Zwecke) und das der zweckdienlichen Objecte (Mittel). Die 
Teleologie gehört daher nicht bloß zur Objectivität, sondern ist noch 
ganz und gar in ihr begriffen/ 
Der wahrhaft unendliche Zweck hat seine Mittel nicht außer sich, 
sondern in sich: er vermittelt sich selbst durch sich selbst. Er ist der
	        
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