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78 Hegels publicistische und pädagogische Wirksamkeit im Königreich Bayern. 
gleichfalls zum obersten Centrum von Thätigkeit und Interesse macht, 
kann mit einer Hauptstadt rivalisiren und sich selbst zu einer machen." 
2. Nürnberg, Aktors, Erlangen. 
Hegels sehnlichster Wunsch ging auf eine bayrische Universität. 
In Folge der Rheinbundsacte (12. Juli 1806) wurde das Gebiet 
der alten und berühmten Reichsstadt Nürnberg mit der dazugehörigen 
Universität Mors dem Königreich Bayern einverleibt. Die Universität 
Altorf wurde im Jahre 1809 aufgehoben und mit Erlangen vereinigt. 
Das Fürstenthum Bayreuth mit der ihm zugehörigen Universität 
Erlangen, von 1791—1806 unter preußischer Regierung, von 1806 
bis 1810 unter französischer Verwaltung, wurde ebenfalls dem König 
reiche Bayern einverleibt (29. Juni 1810). Ein königliches Decret 
vom 25. November 1810 verkündete, daß nunmehr das Königreich 
Bayern zwei vollständige Universitäten haben sollte: Landshut und 
Erlangen. Jenes war die katholische, dieses die protestantische Landes 
universität. Seitdem concentrirten sich Hegels Wünsche auf eine Pro 
fessur der Philosophie an der Universität Erlangen. Doch lag dieses 
Ziel in der Ferne und konnte im Jahre 1808 noch nicht in Frage 
kommen. 
Eine protestantische Universität hatte ihm schon in Bamberg als 
Ziel seiner Wünsche vorgeschwebt. „Also, bester Freund", schrieb er 
den 23. December 1807 an Niethammer, „eine mehr oder weniger 
protestantische Universität werden Sie uns gewiß noch bekommen oder 
zurichten, und dann, in diesem Ihrem Reiche, gedenken Sie meiner! 
Hier und an der Zeitung lassen Sie mich nicht." 
3. Der neue Schulplan. 
Als Oberschulrath in München und einflußreichstes Mitglied der 
„Section für die öffentlichen Unterrichts- und Erziehungsanstalten" 
hatte Niethammer den neuen Schul- und Studienplan ausgearbeitet, 
der durch das königliche Edict vom 3. November 1808 Gesetzeskraft 
erhielt und als „Allgemeines Normativ für die Einrichtung der öffent 
lichen Unterrichtsanstalten" den Behörden verkündet wurde. Man 
nannte ihn auch den Niethammerschen Schulplan. 
* Briefe von und an Hegel. I. S. 169. (Br. v. 20. Mai 1808.) — 2 Eben 
das. I. S. 145. Vgl. dieses Werk oben Cap. VI. S. 731.