Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Die Vorrückung des 3. Regiments ging trotz starkem Infanterie- und Lchrapnellfeuer der 
Russen rasch vor sich. Rur der rechte Flügel des Obst. Lauer, das III. Bataillon, Hptm. Florian, 
des 2. Regiments, mar noch etwas abgeblieben. Hptm. Pfrogner mit dem I. Bataillon des 
3. Regiments, an den Feind bereits nahe herangekommen, entschloß sich, mit seinem letzten, ihm 
verbliebenen Reservezug den Sturm durchzuführen. Patrouillen wurden vorgesendet, um die Hin¬ 
dernisse vor der feindlichen Stellung zu durchschneiden. Bald darauf erstürmte Hptm. Pfrogner 
an der Spitze der 4. Kompagnie den Stützpunkt östlich der Kote 269. Mit Schwung schloffen sich 
die anderen Komvaanien an und warfen sich auf den Feind. Die Füge unter Zhnr. Sanier, Adalbert 
Schmidt, Objg. Mehlis der 4. Kompagnie, Fgsf. Geisenberger und Kdt. Reith (verwundet) der l., 
Kdt. Obkircher, Elekes der 3. taten sich hiebei besonders hervor. 
Die flüchtenden Ruffen wurden sogleich mit Maschinengewehrfeuer verfolgt. Die Fahl der 
Gefangenen, die dem ruffifchen Infanterieregiment Rr. 32 angehörten, betrug 350 Mann. Die 
initiativ und energisch durchgeführte Tat des Hptm. Pfrogner hatte vollen Erfolg, denn fie brachte 
auch die Stützpunkte rechts und links zum Falle. Daß der Sturmangriff nicht leicht war und im 
heftigsten Abwehrfeuer der Ruffen durchgefUhrt werden mußte, bezeugen die Verluste, die bei der 
4. Kompagnie allein 59 von etwa 120 Mann betrugen. 
Auch bei der westlich angeschlossenen Gruppe des Mjr. Fourez brachte das schneidige Vorgehen 
der Kompagnien des II. Bataillons gegen -den Stützpunkt nördlich der Kote 269 ganzen Erfolg. 
Die 8. und die 6. Kompagnie hatten sich, begünstigt durch die hochstehenden Getreidefelder, bis 
nahe an die feindlichen Linien herangearbeitet. Besonders die 8. Kompagnie, Li., Obstgarten, 
nistete sich knapp vor dem Feinde ein. Als die 4. Kompagnie den ihr gegenüberliegenden Stütz¬ 
punkt stürmte, brachen auch die Kompagnien des II. Bataillons, Mjr. Fourez, vor und drangen 
in die feindlichen Gräben ein. Mehr als 200 Russen wurden gefangengenommen, zwei Maschinen¬ 
gewehre erbeutet." 
Rach Eroberung der Stützpunkte rückten die Gruppen GM. Keki und Obst. Lauer, und 
mit ihnen die 2er und die 3er Kaiserjäger, bis in den Ort Studzianki vor, wo noch weitere 
200 Russen gefangen genommen wurden. Snsgefamt wurden von der Gruppe Obst. Lauer 5 Offi¬ 
ziere und 700 Mann als Gefangene eingebracht, zwei Mafchinengewehre und eine Protze erbeutet. 
Hptm. Pfrogner blieb mit feinen Kaiferjägsrn den weichenden Russen hart auf den Zersen, 
trachtete aus der Niederung, in der Studzianki lag, herauszukommen und die nördlich liegende 
Anhöhe fo rafch als möglich zu erreichen, um dem Feinde ein weiteres Zestfetzen zu verwehren. 
Trotz eines von Obst. Lauer einlangenden Befehles, nur die erreichten Linien zu halten, setzte 
Hptm. Pfrogner die Vorrückung auf die Höhe fort, um auch noch den nach Norden sich erstrek- 
kenden Wald zu durchstreifen. Rach Ordnung der Kompagnieverbände sollte die Vorrückung durch 
den Wald angetreten werden. Unterdessen kam Fhnr. Wendel von einem Erkundungsgang zurück 
und brachte 3 russische Offiziere und etwa 80 Mann als Gefangene mit. Der bald darauf ein- 
treffende Regimentskommandant, Obst. Lauer, ließ die beiden Bataillone des 3. Regiments am 
Waldrande nördlich von Studzianki Halt machen und ergänzte die bereits eingeleitete Aufklärung. 
Um 8 Uhr abends durchstreiften die 3er Kaiserjäger und rechts davon die 2er Kaiserjäger die 
Waldzone und erreichten etwa zwei Stunden später mit ihren vordersten Kompagnien die Gegend 
südlich der Kolonie Fozefin und von Swierczgna, wohin auch das 1. Regiment vorgerückt war. 
Hier wurde in Gefechtsaufstellung genächtigt. 
6m Bereiche der 8. Division wurde die ganze Nacht geschossen, besonders aus westlicher Rich¬ 
tung. Gegen das Nordende von Majdan Skotnik konnte zur 106. Division keine Verbindung 
gefunden werden. Weil von dort ständig Flankenfeuer herüberschlug, mußte der linke Flügel des 
II. Bataillons des 1. Regiments zurückgebogen und Patrouillen nach Majdan Skotnik entsendet 
werden. 
Der Angriff der beiden Korps unter FML. Roth war am 2. Fuli gelungen, die russische Front 
durchbrochen. Als Frucht dieses Sieges fiel am nächsten Tag (4. Fuli) Krasnik neuerdings in die 
Hände der Verbündeten. 
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