Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Nahkampfmittelformationen durchgefiihrt. Das Sturmbataillon war die stets verwendungsbereite, 
beweglichste und schlagkräftigste letzte Kampsreserve der 11. Armee. 
Die stets mit Lebensgefahr verbundene Sturmausbildung und Erprobung neuer Kampfmittel 
und Kampfarien erforderte manch blutiges Opfer. Der Kommandant des 1.Sturmzuges, Lt. Alfred 
Lederfteger (1. Regiment) verunglückte am 12. Mai 1917 tödlich, als er eine anscheinend blind 
gegangene, neuartige Handgranate zum Schutze feiner Mannschaft beseitigen wollte. Oblt. Norbert 
Hakob (1. Regiment) wurde bei einer Hindernissprengung schwer verletzt. Auch Lt. Mario Rizzardi 
(4. Regiment) wurde gelegentlich einer Sturmübung durch eine Minenexplosion schwer verwundet. 
Die Unterjäger Adolf Wolf und Georg Berger, ferner die Häger Hohann Gruber und Karl 
Scherer erlitten schwere Verletzungen; Utjg. Paul Gfall wurde getötet (alle fünf vom 2. Regiment). 
Sturmunternehmung am Mt. Majo am 24. und 25. Mar 1917 *) 
<3n der Nacht vom 24. auf den 25. Mai wurde aus dem Abschnitt des IV. Bataillons des 
Znfanterieregiments Rr. 14 auf die Kote 1472 des Mt. Majo eine Sturmunternehmung durch¬ 
geführt, die zur Besetzung des zu nehmenden Grabenstückes führte. Sofort einsetzendes schwerstes 
italienisches Minenwerferfeuer brachte den überaus schneidig vorgehenden 3. Sturmzug der Sturm¬ 
kompagnie Rr. 4 große Verluste bei und zwang ihn nach dem Heldentode seines Kommandanten 
Lt. Franz Löberbauer (3. Regiment) zur Räumung des genommenen Stellungsteiles. (1 Offizier 
und 4 Mann tot, 6 Mann verwundet.) 
Sturmunternehmungen am 15. und 25. Hum 1917 auf Porte Le Pozze und Ortigara2) 
Anfangs Huni 1917 hatte die italienische Heeresleitung zur Rückeroberung der im Funi 1916 
verlorenen Gebiete zwischen Brenta und Lisch und mit der Absicht eines Durchbruches auf Trient 
nicht weniger als drei Korps und 1500 Geschütze und Minenwerfer bereitgeftelll. Am 10. Huni 
brachen 29 Llite-Bataillone (meist Alpin!) auf Le Pozze ein. Da das k. und k. III. Korps hie¬ 
durch in Gefahr geriet, von Norden her aufgerollt zu werden, wurden vom 11. Armeekommando 
alle verfügbaren Reserven — es waren allerdings nur etliche schwache Bataillone und Kom¬ 
pagnien — sofort in den Kampfraum eingesetzt (S. 240 ufw.). 
Vom Sturmbataillon der 11. Armee ging Hptm. Kratochwill (Snfanlerieregiment Rr. 27) mit 
der I. Sturmkompagnie und der Rahkampfmittel-Abteilung schon am 11. Funi mit Autotransport 
in den bedrohten Kampfraum ab. 
Das Sturmunternehmen am 15. Funi leitete Obstlt. Aurel Bafzel des Snfanterieregiments 
Rr. 148). Hptm. Kratochwill brachte in diesen Kämpfen zum ersten Male das engste Zusammen¬ 
arbeiten der Sturmtruppen mit den Begleitwaffen im Sinne der damals neuen Sturmtaktik zur 
Anwendung. Die Rahkampfmittelabteilung unter dem Befehl des Oblt. Lrnst Pfitzner (3. Regi¬ 
ment) war etwa 80 Mann stark und bestand zum großen Teil aus Kaiserjägern. Schon bei dem 
sehr schwierigen Lindau der Rahkampfmittel in der vordersten Linie hatte diese Abteilung Ver¬ 
luste an Mann und Material erlitten. 
Der um 2 Uhr 30 vormittags einsetzende Linbruch der Sturmtruppen und Flammenwerfer 
gelang trotz heftigster Gegenwehr der Italiener programmgemäß. Doch war die Snfanteriewelle 
1) Die Sturmunternehmung gegen die Griso-Stellung im Abschnitte des Borcola-Passes am 20. und 24. Mai 
1917, sowie die gegen italienische Stützpunkte westlich der Pasubio-Platte in der Nacht zum 21. Mai 1917 sind auf 
Leite 2Z0 und 238 erwähnt. 
2) Über diese Kämpfe finden sich ausführliche Schilderungen in den Geschichten der Snfanterieregimenter Ar. 14 
und 59, dann in den Veröffentlichungen des Obersten Lloninka und des Obstlt. v. LUtzow, weiters in „Kampf um die 
Berge Tirols" von Mjr. Fröhlich. 
3) Zugewiesene Kräfte: 1. Sturmkompagnie, 5% Snfanteriebataillone als Snfanteriewelle, Nahkampfmittelabteilung 
des Lturmbataillons I I mit Handgranaten-Schnellwerferzügen Ar. 14 und 15, ein kleiner Granatwerfer-Zug, 
9 Minenwerfer, 4 Flammenwerfer, l/2 Sturmkompagnie des Infanterieregiments Ar. 17 und 44 Geschütze. 
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